Spardruck
Durch die Sparmassnahmen drohen dem Spital Limmattal «verschärfte Bedingungen»

Das Gesundheitswesen ist vom Sparpaket des Kantons am stärksten betroffen. Das wirkt sich auch auf das Spital Limmattal aus.

Tobias Hänni
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Im Operationssaal des Spitals Limmattal

Im Operationssaal des Spitals Limmattal

Heike Grasser

Bis 2020 will der Kanton Zürich 1,8 Milliarden Franken sparen. Mehr als ein Viertel der Einsparungen sind dabei im Gesundheitswesen vorgesehen, wobei ein Grossteil der vorgesehenen Massnahmen in diesem Bereich die Spitäler betrifft. Thomas Brack, Direktor des Spitals Limmattal, spricht mit Blick auf die kantonale Sparübung deshalb von «verschärften Bedingungen».

Am stärksten zu diesen Bedingungen tragen laut Brack zwei der geplanten Massnahmen bei: Einerseits die Fallpauschalen, die der Kanton zusammen mit Spitälern und Krankenkassen für die nächsten drei Jahre festgesetzt hat. Andererseits die Absicht des Kantons, künftig einen Teil der Gewinne der Spitäler bei der Behandlung von zusatzversicherten Patienten abzuschöpfen. Verglichen mit den bisherigen Spielregeln des Kantons führen die «relativ tiefen Fallpauschalen die nächsten drei Jahre zu deutlichen Mindereinnahmen», wie Brack sagt. Diese seien insofern zu verkraften, weil das Spital im Budget 2016, aber auch mittelfristig konservativ geplant habe. Aufgrund der tiefen Pauschalen seien Leistungen für allgemeinversicherte Patienten aber nicht kostendeckend. Für Brack ist es deshalb «nicht nachvollziehbar», dass der Kanton einen Teil der Erträge bei den Zusatzversicherten für sich beanspruchen möchte: «Diese tragen auch im Spital Limmattal massgeblich zum Erfolg bei. Sie gleichen die Verluste im allgemeinversicherten Bereich aus.»

Zuversicht trotz Massnahmen

Ein grosses Fragezeichen setzt der Direktor des «Limmi» auch hinter die Pläne des Kantons, bei gewissen Eingriffen anstelle einer stationären eine ambulante Behandlung vorzuschreiben. «Grundsätzlich erbringen wir keine unnötigen stationären Behandlungen», sagt Brack. Darüber hinaus sei es problematisch, anhand wirtschaftlicher Überlegungen eine Liste von Eingriffen zu definieren, die ambulant durchgeführt werden müssten, so Brack. «Der Entscheid für eine ambulante oder stationäre Behandlung hängt von vielen medizinischen und psychosozialen Faktoren des Patienten ab.» So sei es etwa ein grosser Unterschied, ob ein Eingriff an einem jungen Menschen oder an einem betagten Patienten mit erschwerenden Nebendiagnosen durchgeführt werde.
Trotz der geplanten Massnahmen des Kantons ist Brack zuversichtlich: Das Spital Limmattal habe in den vergangenen Jahren seine Leistungen sehr kostengünstig erbracht. «Das sind sicherlich gute Voraussetzungen, um auch unter härteren Bedingungen erfolgreich zu sein.»