GesundheitswesenGesundheitswirtschaft wird immer mehr zum Beschäftigungsmotor

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Die Gesundheitswirtschaft zieht rasant an.

Berlin – Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland ist zwischen 2004 und 2014 mehr als doppelt so schnell gewachsen wir die deutsche Wirtschaftsleistung insgesamt. Nach einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums  legte  die Wirtschaftsleistung des Gesundheitssektors  im genannten Zeitraum um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr zu, während das  Bruttoinlandsprodukt BIP nur um jährlich 1,4 Prozent wuchs.

Diese Entwicklung schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Insgesamt waren 2015 bereits rund 6,8 Millionen Menschen in der Gesundheitswirtschaft tätig, die Bruttowertschöpfung erreichte mit 324 Milliarden Euro einen BIP-Anteil von zwölf Prozent. „Die Gesundheitswirtschaft wird immer mehr zum Wachstums- und Beschäftigungsmotor“, sagte die Beauftrage der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke, während der Präsentation des Berichts am Montag.

Größerer Faktor im Osten

Dass Gleicke den Bericht vorstellte, ist kein Zufall. Denn wirtschaftlich spielt der Gesundheitssektor in Ostdeutschland eine noch größere Rolle als im Westen. So erreichte der Anteil des Sektors  an der Bruttowertschöpfung 2014 in den neuen Ländern 13,5 Prozent. 16,8 Prozent der Arbeitsplätze waren dort dem Gesundheitswesen zuzuordnen. Im Westen lagen die Vergleichswerte mit 11,7 und 15,5 Prozent spürbar niedriger.  Deutliche Unterschiede weist auch die Ausrichtung der Unternehmen in Ost und West auf: Während in den alten Ländern die industrielle Gesundheitswirtschaft –  vor allem Pharmaunternehmen und Medizintechnik-Hersteller – dominiert, spielen im Osten gesundheitliche Dienstleistungen wie zum Beispiel Pflegetätigkeiten die zentrale Rolle.

Dicht konzentriert

Dabei ist die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft auf verhältnismäßig wenige Bundesländer konzentriert: Allein Berlin und Sachsen weisen zusammen etwa die Hälfte aller gesundheitswirtschaftlichen Arbeitsplätze im Osten auf, die übrigen vier Ost-Länder teilen sich die andere Hälfte zu etwa gleichen Teilen. In den westdeutschen Ländern befinden sich zwei Drittel der Jobs  in NRW, Bayern und Baden-Württemberg. Niedersachsen und Hessen folgen mit je etwa zehn Prozent. Die übrigen 16 Prozent entfallen auf die fünf Westländer Rheinland-Pfalz (5,7 Prozent), Schleswig-Holstein (4,6), Hamburg (3,2) das Saarland (1,6) und Bremen (1,2).

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