Bischof Genn fordert mehr Zusammenarbeit katholischer Kliniken

Umkämpfter Gesundheitsmarkt

Münsters Bischof Felix Genn fordert von den katholischen Krankenhäusern mehr Zusammenarbeit. Angesichts des Überlebenskampfes im Gesundheitsmarkt sähen sich katholische Kliniken weniger als Kooperationspartner denn als Rivalen.

St.-Hedwigs-Krankenhaus in Berlin / © Markus Nowak
St.-Hedwigs-Krankenhaus in Berlin / © Markus Nowak

Das kritisierte er am Mittwochabend in Münster. Es sei aber fraglich, ob dies tatsächlich wirtschaftlich effizient sei. Der Bischof warb für eine "von Vertrauen und Solidarität geprägte Entwicklung von Verbundstrukturen" und einen "katholischen Krankenhausplan". Aus christlich-sozialethischer Perspektive müssten sich die Kräfte des Wettbewerbs "sozialen und menschendienlichen Zwecken" beugen und eingegrenzt werden. Wettbewerb dürfe nicht "das letzt-bestimmende Prinzip" des Zusammenwirkens der katholischen Krankenfürsorge sein.

Unverhandelbarer Grundauftrag der Kirche

Die Krankenversorgung gehört laut Genn zum unverhandelbaren Grundauftrag der Kirche. Ein Ausstieg aus dem System sei keine Option. Es müsse aber überlegt werden, welche Spielräume der Wettbewerb lasse. Es sei eine Pflicht, sich darüber zu verständigen, was aus dem Anspruch des "Katholischen" und "Christlichen" für die Gesamtlandschaft von Trägern und Kliniken strukturell folge. Dankbar stelle er fest, dass sich eine Initiative von Ärzten und Geschäftsführern gegründet habe, die sich mit dem christlichen Profil der Krankenhäuser auseinandersetze.


Quelle:
KNA