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Sportklinik mit Millionenverlust

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Dr. Norbert Fohler, Vizepräsident der Sporthilfe, Thomas Lang, Vizepräsident und Sprecher des Präsidiums, sowie Prof. Michael Wiek, Pressesprecher der Sportklinik (v. r.), äußerten sich gestern zur Situation und zur Zukunft des Hauses.
Dr. Norbert Fohler, Vizepräsident der Sporthilfe, Thomas Lang, Vizepräsident und Sprecher des Präsidiums, sowie Prof. Michael Wiek, Pressesprecher der Sportklinik (v. r.), äußerten sich gestern zur Situation und zur Zukunft des Hauses. © Eiber

Lüdenscheid - 1,5 bis 2,5 Millionen Euro Verlust für die Sportklinik Hellersen im vergangenen Jahr, der Wille, das Haus wieder auf Kurs zu bringen, sowie mit Prof. Thomas Kersting ein ärztlicher Berater, der fachliche Qualitäten einbringen soll – das sind die am Dienstag von Vertretern des Präsidiums genannten Eckpunkte zur Ausgangslage der Einrichtung.

Ein Patienteneinbruch und damit ein dramatischer Rückgang an Fallzahlen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres habe zu dem „gravierenden Verlust“ der Sportklinik geführt, erklärte gestern Thomas Lang, Vizepräsident der Sporthilfe und Sprecher des Präsidiums. Seit rund sechs Wochen seien Wirtschaftsprüfer der Olper Kanzlei RSBR dabei, einen kompletten „Kassensturz“ vorzunehmen und die gesamte Klinik zu analysieren. 

„Ende April werden wir voraussichtlich alle Zahlen auf dem Tisch haben, die uns dann in eine Entscheidungslage versetzen, wie es insgesamt weitergeht.“ Dabei unterstrichen Lang und sein Präsidiumskollege Dr. Norbert Fohler den festen Willen des fünfköpfigen Leitungsgremiums, das Haus wieder auf Kurs zu bringen und das laufende Jahr mit einer „schwarzen Null“ zu beenden. Lang: „Die Lage ist nicht rosig und wir werden sicher Einschnitte erleben. Aber es gibt keine Pläne, Bereiche zu schließen oder gar Mitarbeiter freizusetzen.“ 

Gerade eine Spezialklinik Orthopädie habe gute Zukunftschancen, so Dr. Fohler. Als Stichworte nannten die Vizepräsidenten eine Stärkung der Ambulanz, die bessere Auslastung der OP-Säle sowie die Nutzung weiterer Synergieeffekte.

Anklage gegen Kersting "auf tönernen Füßen"

Eine Personalie wird in der Klinik bereits heftig diskutiert: Professor Thomas Kersting ist künftig als medizinischer Berater aktiv. Bereits 2012/13 war er im Haus als Vorstand tätig und hat „in den zwei Jahren die Klinik auf Vordermann gebracht“, so Lang. Prof. Kersting sei in Hellersen unterhalb des Vorstandes mit Wiebke Schandelle angesiedelt.

Die fristlose Kündigung gegen den ehemaligen Vorstand Michael Koke hat die Klinik zurückgenommen. Bis zu seinem Ausscheiden Ende September ist er freigestellt. Äußerungen, er habe das Haus an die Knappschaft verkaufen wollen, seien reine „Spekulation“, so Lang. „Wir setzen auf Autonomie.“

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