Um den rund 300 Millionen Euro teuren Klinikneubau an der St.-Jürgen-Straße zu finanzieren, nimmt der Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) einen neuen Kredit über 31,4 Millionen Euro auf.
Der Aufsichtsrat der Gesundheit Nord (Geno) hat am Montag in einer Sondersitzung zugestimmt, dass die Dachgesellschaft, die für alle vier städtischen Kliniken verantwortlich ist, weitere 31,4 Millionen Euro als Kredit aufnehmen kann. Die Geno will die Summe, die von der Hansestadt verbürgt wird, unverzüglich aufnehmen, um den Neubau am Standort Bremen-Mitte im Winkel St.-Jürgen-Straße/Bismarckstraße weiter zu finanzieren. Das Thema hatte bereits den Haushaltsausschuss der Bürgerschaft beschäftigt.
Die kommunale Gesundheit Nord unterhält vier Krankenhäuser in Ost, Links der Weser, Mitte und Nord. Das zu hundert Prozent städtische Unternehmen hat rund 7000 Beschäftigte und erzielt einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro.
Derzeit wird am Standort Bremen-Mitte ein sogenannter Teilersatzneubau errichtet – zu großen Teilen ein Ersatz für das Krankenhaus, das eine rund 150-jährige Geschichte hat und wegen der zahlreichen Pavillons und den langen Wegen auf dem großen Gelände vor einigen Jahren als unwirtschaftlich und nicht mehr zeitgemäß eingestuft wurde.
Neubau kostet 300 Millionen Euro
Die Betriebsversammlung des Krankenhauses Links der Weser forderte eine Finanzierung durch öffentliche Mittel - sonst drohe ein Stellenabbau.
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat forderten in der Sondersitzung am Montag, dass nicht die Klinik-Dachgesellschaft Geno die Summe bei den Banken leiht, sondern die Stadt Bremen als Gesellschafterin. Der Antrag fand dem Vernehmen nach keine Mehrheit.
Beschäftigte forderten Finanzierung über öffentliche Mittel
In einer Resolution hatte die Betriebsversammlung des Krankenhauses Links der Weser vor gut einer Woche kommentiert, die finanzielle Belastung, die mit dem neuen Kredit verbunden sei, könne nicht der Geno aufgebürdet werden.
Die Beschäftigten forderten Senat und Bürgerschaft auf, die Aufnahme eines entsprechenden Kredits der Geno zu verhindern und für eine „Finanzierung über öffentliche Mittel“ zu sorgen. Auch wenn die Aufnahme von Darlehen derzeit günstig sei, heißt es in der Entschließung, bedeute dies immer, dass der Klinikverbund künftig Zins und Tilgung aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften müsse. Dies würde zum Abbau von Personal führen und damit zu Lasten der Patienten gehen.