Krankenhäuser wollen Betten behalten

Von Redaktion,

Kreis Gütersloh (din) - Das Land NRW will die Zahl der Krankenhausbetten reduzieren. Im Zuge der landesweiten Planung stehen auch bei den fünf Krankenhäusern im Kreis Gütersloh Betten zur Disposition. Dagegen wehren sich der Kreis und die Geschäftsführer.

Sind sich weitgehend einig, dass die in einer ersten Runde zugestandene Anzahl von Betten für ihre Krankenhäuser nicht ausreichend ist. Dabei haben (v. l.) Maud Beste (Klinikum Gütersloh), Dr. Stephan Pantenburg (St.-Elisabeth-Hospital) und Reinhard Loer (LWL-Klinikum) unterschiedliche Ansätze. CDU-Fraktionssprecher Dr. Heinrich Josef Sökeland kommentierte die im Raum stehende Bettenkürzungen am Montag im Kreisausschuss so: „Das ist, als ob ein ganzes Krankenhaus wegfällt.“

Die fünf Häuser im Kreis Gütersloh – das Klinikum Gütersloh, das St.-Elisabeth-Hospital, das LWL-Klinikum, das St.-Vinzenz-Hospital Wiedenbrück und das Krankenhaus Halle – verfügen derzeit über insgesamt 1695 Betten. Beantragt haben sie 1737. Die Krankenkassen wollen ihnen aber im Rahmen der Krankenhausplanung 1507 zugestehen, was ein Minus von 188 Betten bedeuten würde und gegenüber den Anträgen ein Minus von 230.

„Im Hinblick auf die bereits ausgedünnte stationäre Versorgung aufgrund der Schließung der Häuser in Rheda, Versmold und Werther fordert der Kreis Gütersloh die Verantwortlichen für die Krankenhausplanung auf, keine weiteren Bettenkapazitäten im Kreis abzubauen“, heißt es in einer am Montag im Kreisausschuss verabschiedeten Stellungnahme. Gegen einen Stellenabbau sprächen unter anderem saisonale Schwankungen, Spitzenbelastungen bei Grippewellen und Großschadensereignisse sowie die Zuwanderung von Flüchtlingen.

Das Klinikum Gütersloh hat derzeit 474 Betten. Beantragt hat Geschäftsführerin Maud Beste in einer ersten Runde 450, aber nur 405 wollen die Kostenträger dem größten Haus im Kreis zugestehen. Es müsse dann zwar keine Abteilung geschlossen werden, aber „mit 405 Betten werden wir definitiv nicht auskommen“, sagte Maud Beste der „Glocke“. „Das ist nicht akzeptabel.“ Mit einer kürzeren Verweildauer der Patienten sei zwar die Auslastung der Betten zurückgegangen. Aber in bestimmten Bereichen wie der Geriatrie, der Neurologie, der Onkologie und der Inneren Medizin gebe es wachsenden Bedarf.

Auch das St.-Elisabeth-Hospital (derzeit 424 Betten) soll nach dem Willen der Kassen abbauen. „Wir sehen dagegen einen Mehrbedarf für unser Haus“, sagte Geschäftsführer Dr. Stephan Pantenburg. „Wir haben jetzt schon zeitweise Engpässe, so dass Abteilungen zeitweise vom Rettungsdienst abgemeldet werden müssen“, sagte Pantenburg. „Eine Reduzierung verschärft die Situation zusätzlich.“

Das LWL-Klinikum verfügt über 268 Betten. Die Kassen hätten 263 anerkannt. Wegen der fünf Betten gebe es keine Auseinandersetzung, sagte der Kaufmännische Direktor Reinhard Loer. Es gebe einen steigenden Bedarf an psychiatrischer Versorgung, das hätten die Kassen anerkannt. Das LWL-Klinikum möchte allerdings 15 Betten mehr für die teilstationäre Behandlung.

Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Von Redaktion,