Der Gemeinderat beschloss am Dienstag, dem Krankenhaus mit einer hundertprozentigen Bürgschaft für Bankdarlehen von 65 Millionen Euro auszuhelfen. Auf diese Weise können notwendige Investitionen finanziert werden. Ein Gemeinderat enthielt sich, alle anderen stimmten für den Plan, sagte eine Sprecherin des Rathauses. Aufgedeckte Hygienemängel im Herbst 2014 hatten dem Klinikum einen Patientenschwund beschert. Das Krankenhaus mit seinen rund 4.800 Mitarbeitern braucht wegen des Skandals erstmals einen größeren Kredit. Für 2015 wird ein Verlust von 30 Millionen Euro erwartet.
Das Klinikum wolle die Erlöse mit mehr „hochwertigen Behandlungen schwer kranker Patienten“ steigern, teilte die Stadt mit. 2020 sollen wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Das Krankenhaus investiere zum Beispiel in 30 zusätzliche Plätze für lebensrettende Knochenmarktransplantationen und modernisiert Intensivstationen.
„Mit seiner heutigen Entscheidung hat sich der Gemeinderat klar zur Universitätsmedizin Mannheim und ihrer Bedeutung für unsere Stadt in den Bereichen der gesundheitlichen Vollversorgung, der Wissenschaft und als Wirtschaftsfaktor bekannt“, erklärte Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD). Er war als Aufsichtsratschef des Klinikums wegen des Hygieneskandals stark in die Kritik geraten.