Varel - Der Standort des St.-Johannes-Hospitals in Varel ist auch nach dem Verkauf an den Landkreis Friesland für 6,9 Millionen Euro und dem Zusammenschluss mit dem Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch langfristig sicher. Die Mitglieder des Kreisausschusses haben sich in der nichtöffentlichen Sitzung am Mittwochabend dafür ausgesprochen, dass „für Grundsatzbeschlüsse, die sich auf die Fortführung der Krankenhausstandorte beziehen, eine Zweidrittelmehrheit des Kreistages erforderlich ist“.

Vorgeschlagen hatte die Sperrklausel Karl-Heinz Funke während der Jahreshauptversammlung des Förderkreises St.-Johannes-Hospital (die NWZ berichtete). Ende März wies das Förderkreis-Mitglied darauf hin, dass derzeit ein einfacher Kreistagsbeschluss zu einer Änderung ausreiche.

Hintergrund waren Befürchtungen, dass Abteilungen des Vareler Hospitals aus wirtschaftlichen Gründen nach Sanderbusch verlegt werden könnten und damit der Standort am Bleichenpfad trotz aller Garantien des Landkreises in Gefahr gerät. Karl-Heinz Funke forderte, ein höheres Quorum anzusetzen. Dieses wird der Kreistag in seiner Sondersitzung am Mittwoch, 11. Mai, im Ausbildungszentrum Varel, Aeropark 3, wohl auch beschließen (Beginn: 14.30 Uhr).

„Zukunft Varel begrüßt diese Selbstbindung des Kreistages außerordentlich“, sagte Karl-Heinz Funke in seiner Funktion als Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Vareler Stadtrats: „Zusammen mit der Mitarbeitergarantie ist das ein wichtiger Pfeiler für die dauerhafte Existenz des Vareler St.-Johannes-Hospitals als eines der bedeutsamen Unternehmen für Varel und darüber hinaus.“

Auch nach der Fusion sind laut Beschlussvorlage Kooperationen in der Region, insbesondere in Wilhelmshaven und Wittmund möglich. Die Kooperation mit dem Braker St.-Bernhard-Hospital soll auch nach dem Verkauf der Vareler Klinik bestehen bleiben – „wenn es dies wünscht“.

Olaf Ulbrich
Olaf Ulbrich Kanalmanagement (Ltg.)