Fusionen und Übernahmen im chinesischen Krankenhaussektor waren 2015 ein großes Thema bei Investoren. Weitere großangelegte und grenzüberschreitende Geschäfte im chinesischen Gesundheitswesen sollen in diesem Jahr folgen. Dies veröffentlichte das Beraterunternehmen in einem Bericht.

Es gab dem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC zufolge 48 Fusionen und Übernahmen von chinesischen Krankenhäusern im vergangenen Jahr. Davon seien 27 Allgemeine Krankenhäuser gewesen, deren Investitionssumme insgesamt 3,98 Milliarden Yuan betragen habe. Im Gegensatz dazu sei die Investitionssumme für Spezialkliniken in 2015 stark gefallen.

Früher habe es bei den Investoren ein großes Interesse für Spezial-Kliniken, insbesondere für Zahn-, Geburts- und Kinderkliniken gegeben, sagte Leon Qian von PWC China. Sie hätten ein geringes Risiko und gute Gewinnchancen geboten.

Dann habe es im Jahr 2015 einen Einbruch bei den Investitionen in Spezial-Kliniken gegeben, erklärte Qian. In 2015 habe der Fokus der Investoren auf allgemeinen Krankenhäusern gelegen. Dies sei auf deren stabilen Cashflow sowie auf eine gute Rendite für die Anleger zurückzuführen.

Im Jahr 2015 hatte es dem Bericht zufolge einen Anstieg der Investitionen in öffentliche Krankenhäuser gegeben, mit einem Gesamt-Transaktionswert in Höhe von 844 Millionen Yuan.

Die Investitionen in private Krankenhäuser erreichten dem Bericht zufolge im Jahr 2014 ein Rekordhoch. Im vergangenen Jahr sei der Wert dann jedoch auf 3,94 Milliarden Yuan gesunken, was auf weniger Investitionen und Geschäftsabschlüsse mit Spezial-Kliniken zurückzuführen sei, hieß es.

Bemerkenswert sei dem Bericht zufolge die steigende Bedeutung strategischer Investoren für das Gesundheitswesen. Im vergangenen Jahre habe es demnach Investitionen in Höhe von 3,8 Milliarden Yuan gegeben.

Die strategischen Investoren würden Ausschau halten nach Top-Unternehmen im Gesundheitswesen, darunter auch im Bereich Pharmazie und medizinische Geräte, sagte Jin Jun von PWC.

Trotz des starken Interesses finanzieller Investoren im Gesundheitswesen hatte sich der Handelswert im Jahr 2015 um 65 Prozent auf 985 Millionen Yuan im Vergleich zum Jahr 2014 verringert.

“Mit strategischen Investoren, die weiterhin ein starkes Interesse am Gesundheitsmarkt haben sowie weiteren finanziellen Investoren, die bereit sind, mehr Geld in diesem Industriezweig auszugeben, wird es nun in Zukunft weitere großangelegte Angebote und Krankenhaus-Akquisitionen geben, einschließlich ganzer Krankenhaus-Gruppen”, sagte Jin.

Es werde dementsprechend künftig noch mehr grenzüberschreitende Transaktionen und Joint-Ventures geben, fügte Jin hinzu.

Dem Bericht zufolge habe es in den letzten vier Jahren eine abwechselnde Trendwende in Chinas Investitionen im Gesundheitswesen gegeben. Demnach habe es abwechselnd Verlagerungen von Investitionen in traditionelle Krankenhäuser und Zahnkliniken hin zu Spezialkliniken und Reha-Zentren gegeben, so der Bericht.