Krankenhaus in Düsseldorf-Heerdt Dutzende Investoren am Dominikus interessiert

Düsseldorf · Für das von Insolvenz bedrohte Dominikus-Krankenhaus im linksrheinischen Düsseldorf interessieren sich Dutzende Investoren. Sie haben die Vertraulichkeitserklärung unterschrieben und prüfen derzeit die Daten und Zahlen des Krankenhauses. Das geht aus einer Mitarbeiter-Information hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Darin heißt es, dass jetzt das Insolvenzgeld an die Mitarbeiter gezahlt werde und der Betrieb auch dann weiterlaufe, wenn die Übernahme bis Ende Juli/Anfang August noch nicht geregelt sei. Im Zwischenfazit verbreiten Geschäftsführung und der vom Amtsgericht bestellte Sachwalter Optimismus: "Wir sind gut im Plan und kommen auf verschiedenen Ebenen voran."

Parallel zeichnet sich wie vor zwölf Jahren, als das Dominikus-Krankenhaus bereits einmal vor dem Aus stand, der Zusammenschluss zahlreicher Gruppen für das Haus ab. Der Heerdter Bürgerverein, der Verkehrs- und Verschönerungsverein fürs Linksrheinische, der Bezirksbürgermeister und die Vorsitzende der Stadtbezirkskonferenz haben sich für seinen Erhalt ausgesprochen. Gisela Theuringer, Seniorenbeirätin im Linksrheinischen, will sogar zu einer "Riesendemo" aufrufen: "Allein wegen der Erstversorgung ist das Krankenhaus wichtig", sagt sie.

Das Dominikus befindet sich in der Insolvenz in Eigenverwaltung. Es braucht einen neuen Investor, um mittelfristig den Betrieb aufrechtzuerhalten. Da das Land daran arbeitet, die Zahl der Krankenhausbetten in Düsseldorf um mindestens 700 zu reduzieren, wird im Rathaus diskutiert, ob das Krankenhaus tatsächlich erhalten werden muss. Bezirksbürgermeister Rolf Tups (CDU): "2015 wurden 10.000 Patienten im Dominikus stationär versorgt und 20.000 ambulant behandelt. Ich bezweifele, dass andere Krankenhäuser das auffangen können." Der Gesundheitsdezernent der Stadt, Andreas Meyer-Falcke, hatte im RP-Interview dagegen ausgeführt, ein Aus des Dominikus habe keine gravierenden Folgen für die Versorgung.

Der Vorsitzende des Heerdter Bürgervereins, Clemens Sökefeld, führt den Bevölkerungszuwachs als weiteres Argument für den Erhalt an. "Das linksrheinische Düsseldorf und insbesondere Heerdt wachsen rasant. Daher beruht die Forderung auf Erhalt des Dominikus nicht auf Gefühlsduselei, sondern auf bürgerschaftlichem Engagement für eine klar medizinisch begründete Notwendigkeit."

(hdf/hiw/ujr)
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