Dötlingen/Wildeshausen - Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung spielt die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum eine immer größere Rolle. „Die Gemeinde Dötlingen ist froh, dass sie ein gut aufgestelltes Krankenhaus in ihrer Nähe hat.“ Das sagte Bürgermeister Ralf Spille nach dem Vortrag des Geschäftsführers des Krankenhauses Johanneum Wildeshausen, Hubert Bartelt, im Sozialausschuss der Gemeinde.

Er präsentierte das Gesundheitszentrum Johanneum als Einheit mit Krankenhaus, Medizinischem Versorgungszentrum, Praxiszentrum, Pflegezentrum sowie Seniorenwohnungen. In den vergangenen acht Jahren habe das Gesundheitszentrum rund 30 Millionen Euro in den Standort investiert. Mit 530 Beschäftigten sei das Johanneum der größte Arbeitgeber der Region.

Das Krankenhaus hat 126 Planbetten. Die Fallzahlen liegen stationär bei 7500 und ambulant bei rund 21 000 im Jahr. Das Budget betrug 2014 insgesamt 21 Millionen Euro.

Die Sorge um die Krankenhausfinanzierung treibt auch Hubert Bartelt um, auch wenn er sein Haus gut aufgestellt sieht. Er betonte, dass das Hauptproblem auch des Johanneums die Refinanzierung der Betriebskosten sei. Die Kosten-Erlös-Schere klaffe immer weiter auseinander. Bartelt sprach von einer unfairen Krankenhausfinanzierung durch einen niedrigen Landesbasisfallwert. Niedersachsen gehöre trotz leichter Erhöhung zu den Bundesländern mit dem niedrigsten Landesbasisfallwert.

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Johanneums zu verbessern, will das Krankenhaus seine Spezialisierung vorantreiben sowie die Leistungsfähigkeit und Qualität weiter steigern. Beispiele: der Hybrid-OP mit Herzkatheter-Labor, Qualitätssiegel für Krankenhaushygiene sowie die Zertifizierung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie als Endo-Prothetik-Zentrum. Inzwischen hat das Johanneum die Anerkennung als Lehrkrankenhaus der European Medical School in Oldenburg beantragt.

Netzwerke spielen für das Johanneum eine große Rolle. So gibt es Kooperationen mit der Krankenpflegeschule Pius Hospital Oldenburg, dem Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Diakonischen Werk Himmelsthür und dem Hospizverein.