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Ärzte veröffentlichen Liste: Diese 10 Routine-Behandlungen sind oft völlig unnötig
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Handicap für Berufsunfähigkeitspolice
dpa/Monique Wüstenhagen Wer schon einmal mit größeren Beschwerden beim Arzt war, wird es schwerer haben, eine Berufsunfähigkeitspolice abzuschließen. Unmöglich ist es aber nicht.

Eine Fachgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) hat am Mittwoch bereits zum zweiten Mal eine Liste unnötiger medizinischer Behandlungen präsentiert. Die Ärzte gehen davon aus, dass die genannten Behandlungen für Patienten keine Vorteile bergen, im Gegenteil sogar Nachteile mit sich bringen können.

Lesen Sie hier die Top 10 unnötigen Behandlungen aus der aktuellen und der vorhergegangen Liste der Mediziner:

1. Zu lange Bettruhe für ältere Patienten

Mehr als 65 Prozent der älteren Menschen verlieren während eines Krankenhausaufenthalts zunehmend ihre Gehfähigkeit. Die durch Bettruhe oder begrenzte Mobilität (wie z. B. langes Sitzen) während eines Krankenhausaufenthalts verursachte Dekonditionierung ist einer der wichtigsten Faktoren für den Verlust der Gehfähigkeit älterer Menschen. Bleibt die Gehfähigkeit erhalten, können die Patientinnen und Patienten das Krankenhaus früher verlassen und selbständiger ihren Tagesaktivitäten nachgehen. Zusätzlich beschleunigt sich die Erholungsphase nach einer Operation.

2. Schlaf- und Beruhigungsmittel

Seniorinnen und Senioren sollten möglichst keine Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine oder Hypnotika gegen Schlaflosigkeit, Unruhe oder Delirium einnehmen. Das gilt sowohl für die Zeit im Krankenhaus, als auch für die Zeit danach. Breit angelegte Studien zeigen, dass Beruhigungs- oder Schlafmittel das Risiko von Verkehrsunfällen, Stürzen, Einweisungen ins Krankenhaus und Tod älterer Menschen mehr als verdoppeln. Die Fachgruppe befindet: Das Gesundheitspersonal sollte die potenziellen Gefahren der verschiedenen Behandlungsstrategien kennen. Ärzte sollte die Verschreibung von Benzodiazepinen strikt auf Alkohol-Entzugserscheinungen, Delirium tremens oder schwere generalisierte Angststörungen, die nicht auf andere Therapien ansprechen, beschränken.

3. Unnötige Blutabnahme und Röntgenuntersuchungen

Blutabnahmen oder Röntgen-Untersuchungen in regelmäßigen Abständen, die ohne einen bestimmten Verdacht Routine-mäßig vorgenommen werden, sind der Fachkommission zufolge zu vermeiden. Sie bringen den Medizinern zufolge erhebliche Risiken und Nebenwirkungen mit sich.

4. Dauerhafte Katheter

Ärzte sollen Katheter nur anhand strikter Richtlinien einsetzen. Eine Verwendung ohne konkrete Indikation und ohne Angabe der Dauer, zum Beispiel bei Inkontinenz oder aus Gründen der Arbeitsökonomie erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion der Harnwege und führt damit zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität.

5. Bluttransfusionen

Unnötige Bluttransfusionen bergen Risiken für Patienten. Sie sind deshalb auf die minimal benötigte Menge roter Blutkörperchen (Erythozyten) zu reduzieren, die erforderlich ist, um Blutarmutssymptome zu lindern oder einen sicheren Hämoglobinwert zu gewährleisten.

6. Frühe Röntgen-, MRT-, CT- Untersuchung bei Rückenschmerzen

"Unspezifischer Schmerz " im Rücken schließt Alarmzeichen wie schwere neurologische Defizite oder den Verdacht auf eine  infektiöse Erkrankung aus. Eine bildgebende Diagnostik, beispielsweise durch Röntgen-, MRT- oder CT-Untersuchungen während der ersten sechs Wochen verbessert das Outcome nicht. Stattdessen werden die Strahlenexposition und die Kosten erhöht.

7. Prostatakrebs-Untersuchung

Der Nutzen der Messung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) zwecks Prostatakrebs-Screening ist unklar. Die Probanden sollten das Risiko von Überdiagnostik und Überbehandlung verstehen, bevor sie sich einem Test unterziehen. Das Screening sollte über 75-Jährigen nicht angeboten werden.

8. Antibiotika gegen Erkältung

Der Großteil unkomplizierter Infekte der oberen Luftwege ist viraler Natur, wogegen Antibiotika wirkungslos sind.

9. Röntgen des Brustkorbs vor einer OP

Bevor jemand am Thorax operiert werden soll, fertigen Mediziner meist ein Röntgenbild an. Allerdings ändert die Untersuchung die medizinische Behandlung von lediglich zwei Prozent der Patienten.

10. Magenschutz-Tabletten

Ob der Nutzen die Nebenwirkungen eines Medikaments überwiegt, sollte regelmäßig überprüft werden. Das gilt insbesondere für die sogenannten Säurehemmer (Protonenpumpenblocker, PPI), die häufig gegen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden. Gerade als Langzeittherapie bringen die "Magenschutz"-Tabletten Kopfschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Krämpfe mit sich und können das Risiko für Infektionen des Magen-Darm-Trakts erhöhen.

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