Aarau
Die Hirslanden Klinik bleibt auf Wachstumskurs

Die Hirslanden Klinik bleibt auf Expansionskurs. Im letzten Jahr wurden fast 10000 stationäre Patienten behandelt.

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Die Hirslanden Klinik wächst weiter.

Die Hirslanden Klinik wächst weiter.

AZ

Nach einer intensiven Phase, in der die Hirslanden Klinik Aarau innert 18 Monaten Investitionen im Umfang von 30 Millionen für den Ausbau der Klinik, Intensiv- und Notfallstation tätigte, fiel die Berichterstattung über das letzte Geschäftsjahr gestern wieder unspektakulärer aus. Hirslanden bleibt am Standort Aarau aber auf Wachstumskurs. Im Geschäftsjahr 2015/16 (das Ende März abschloss) wurden 9902 stationäre Patienten behandelt, was einer Zunahme um gut 4 Prozent entspricht. Parallel zur Entwicklung der Patientenzahlen steigt der Personalbestand: Im vergangenen Jahr wurden 30 neue Vollzeitstellen geschaffen, die sich 50 Mitarbeitende teilen. Hirslanden bietet in Aarau heute 559 Vollzeitstellen an.

Der Fokus auf die spezialisierte Medizin zeigt sich im sogenannten Case Mix Index: Er bezeichnet den durchschnittlichen Schweregrad der behandelten Fälle und liegt bei einem Wert von 1,23. Das ist der höchste Schweregrad aller Spitäler im Aargau. Ein hoher CMI bedeutet hohe Betriebserträge, das plötzliche Absacken des CMI gegenüber dem Vorjahr war zum Beispiel mit ein Grund dafür, dass das Kantonsspital Aarau im Jahr 2014 erstmals seit der Verselbständigung einen Verlust ausweisen musste. In der Hirslanden Klinik ist der CMI 2015 gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen.

«Wir entwickeln uns ständig weiter und suchen nach Verbesserungsmöglichkeiten», sagt Hirslanden-Direktor Philipp Keller. Eine aktuelle Neuerung: das Behandlungskonzept «Rapid Recovery» beim Knie- und Hüftgelenkersatz. Die Praxis von Lukas Schatzmann und Roger Sprecher in Olten ist die erste Belegarztpraxis der Schweiz, welche die Behandlung nach den strengen «Rapid Recovery»-Richtlinien in Kooperation mir der Hirslanden Klinik anbietet. Ab Herbst wird sie in Aarau flächendeckend eingeführt. Wie der Name sagt, geht es um eine schnelle Erholung und Rückkehr in den Alltag nach einer Knie- oder Hüftgelenkoperation. Zu den Besonderheiten gehören zum Beispiel ein möglichst geringer Einsatz von Schmerzmitteln und erste Steh- und Gehversuche bereits wenige Stunden nach der Operation.

Das verringert die Sturzgefahr und die Gefahr von Thrombosen. Die Dauer der Hospitalisation ist kürzer als bei den herkömmlichen Behandlungsmethoden, und eine kürzere Hospitalisation reduziert auch das Risiko einer gefährlichen Infektion mit multiresistenten Erregern. Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Programms sei die enge Zusammenarbeit von Orthopäden, Anästhesisten, Pflegefachleuten und Physiotherapeuten», erläutert Lukas Schatzmann. Mit der «Rapid Recovery»-Methode ist die Aufenthaltsdauer bei Knie- und Hüftgelenkersatz in der Hirslanden Klinik fast auf die Hälfte des schweizerischen Durchschnitts gesunken. (mou)