ERLAUBT

Wilhelmshaven: Krankenhaus-Bilanz in der Kritik

„Traue nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast!“ Dieser Satz von Winston Churchill ist wohl jedermann bekannt. Dem Vorwurf der Statistikverfälschung müssen sich auch momentan die Verantwortlichen des Klinikums Wilhelmshavens stellen. Allen voran Wilhelmshavens Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Wagner. Was ist passiert?

Im Jahr 2015 sind nach offiziellen Zahlen insgesamt 20.420 Patienten im Klinikum behandelt worden. Das wäre ein Plus von 3200 Patienten gegenüber dem Vorjahr, wenn man nur die Patienten des Reinhard-Nieter-Krankenhauses als Vergleichswert nimmt. Da fehlen dann aber die Zahlen des St. Willehad aus den Vorjahren. Nähme man diese Zahlen dazu wurden 2013 noch 25.000 Patienten in beiden Krankenhäusern in Wilhelmshaven behandelt, 2014 waren es rund 22.900 gewesen.  Demnach gäbe es einen massiven Patientenrückgang. Wagner lässt diese Darstellung allerdings nicht gelten.

Interessant ist auch was sich daraus ergibt. Die Kliniken und die Kassen verhandeln zu Jahresbeginn immer die Gelder für die Versorgung aus. D.h.: Behandeln Krankenhäuser zu viele Patienten, bleiben sie im Normalfall auf den Kosten sitzen. Die veröffentlichten Zahlen, so die Kritiker, stehen nicht im Einklang mit dem vereinbarten Krankenhaus-Budget. Dieses sei von den Kassen nämlich nicht erhöht, sondern auf dem Niveau des Vorjahres fortgeschrieben worden. Das ist Unsinn, so Wagner:

Wessen Rechnung jetzt falsch ist, wird sich zeigen. Am kommenden Mittwoch (22.6.) werden die Zahlen auch noch einmal Thema im Rat der Stadt sein.