Land schmiedet Fusionspläne für Kliniken Jörg Stuke Bad Oeynhausen (nw). Geheimnisvolle Gäste im Finanzausschuss: Nachdem der öffentliche Teil der Tagesordnung am Donnerstagabend erledigt war und Pressevertreter und Bürger den Sitzungssaal des Rathauses verlassen hatten, startete Kämmerer Marco Kindler, um zwei Besucher in die Sitzung zu holen, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollten. Wie die Neue Westfälische erfuhr, handelte es sich dabei um Vertreter des Landes-Gesundheitsministeriums. Ihr Thema: die organisatorische Zusammenlegung der Klinik am Rosengarten und der Meier-Gollwitzer-Klinik. Beide Kliniken liegen am Rand des Kurparks und sind Luftlinie nur geschätzte 100 Meter von einander entfernt. Doch noch etwas verbindet die beiden Reha-Häuser: die Gesellschafter. Das Land NRW ist Alleineigentümer der Klinik am Rosengarten und hält darüber hinaus 60 Prozent an der Gollwitzer-Meier-Klinik. Die restlichen 40 Prozent an der „Gollwitzer" gehören der Stadt Bad Oeynhausen. Und deshalb muss die Stadt auch an den Überlegungen des Gesundheitsministeriums zu einer möglichen Neuorganisation beteiligt werden. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte gestern auf Nachfrage der NW die Pläne: „Zur Zukunftssicherung der sehr von Veränderungsprozessen im Gesundheitssektor betroffenen Kliniken und zur Sicherung der Arbeitsplätze in Bad Oeynhausen hält der Gesellschafter Land NRW eine engere gesellschaftsrechtliche Zusammenführung der beiden Rehabilitationskliniken für den besten Weg." Entsprechende Überlegungen über eine engere Zusammenführung seien bereits seit Herbst 2015 von den Vertretern des Landes NRW und der Stadt Bad Oeynhausen in den Aufsichtsratsgremien beider Kliniken diskutiert worden. „Zwei Vertreter des Gesundheitsministeriums haben am Donnerstag im Finanzausschuss der Stadt Bad Oeynhausen das positive Votum des Landes NRW für eine engere Zusammenführung der beiden Bad Oeynhausener Kliniken nochmals ausführlich dargelegt", so der Ministeriumssprecher weiter. Zu den konkreten Überlegungen, wie die Zusammenführung aussehen könnte, gab es keine näheren Angaben aus Düsseldorf. Nach Informationen der NW könnte eine Variante so aussehen, dass eine neue Gesellschaft für beide Kliniken gegründet wird, an der dann das Land zu 80 und die Stadt zu 20 Prozent beteiligt wäre. Günther Knauer, der bereits beide Kliniken in Personalunion als Geschäftsführer leitet, bestätigte ebenfalls die Pläne einer engeren Zusammenführung. „Beiden Kliniken geht es wirtschaftlich gut", versicherte Knauer. Dass das Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) nach Fertigstellung seines eigenen Anbaus Ende 2014 den angemieteten Akutpflegebereich in der Gollwitzer-Meier-Klinik verlassen habe, habe die Klinik gut kompensieren können. „Es ist richtig, jetzt in guten Zeiten zu überlegen, wie man sich für die Zukunft aufstellen sollte. Denn ich glaube nicht, dass es immer so bleibt", sagte Knauer. Überlegungen der Landesregierung, die Anteile an den beiden Kliniken zu verkaufen, soll es nach Informationen der NW nicht gehen. Erst im vergangenen Jahr hatte ein Prüfauftrag des Finanzministers für Aufsehen gesorgt: Das Land hatte überlegt, seinen Anteil am HDZ zu verkaufen. Mit der Versicherung, diese Anteile zu behalten, hatte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im März 2015 gegenüber der NW auch versichert, dass die Landesanteile an den beiden Bad Oeynhausener Reha-Kliniken ebenfalls nicht zur Disposition stünden. Die Gollwitzer-Meier-Klinik hat 215 Betten und 160 Mitarbeiter, die Klinik am Rosengarten hat 200 Betten und 230 Mitarbeiter.

Land schmiedet Fusionspläne für Kliniken

Haus mit Landesanteil: Die Gollwitzer-Meier-Klinik ist zu 40 Prozent im Eigentum der Stadt, der Rest gehört dem Land. © Jörg Stuke

Bad Oeynhausen (nw). Geheimnisvolle Gäste im Finanzausschuss: Nachdem der öffentliche Teil der Tagesordnung am Donnerstagabend erledigt war und Pressevertreter und Bürger den Sitzungssaal des Rathauses verlassen hatten, startete Kämmerer Marco Kindler, um zwei Besucher in die Sitzung zu holen, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollten. Wie die Neue Westfälische erfuhr, handelte es sich dabei um Vertreter des Landes-Gesundheitsministeriums. Ihr Thema: die organisatorische Zusammenlegung der Klinik am Rosengarten und der Meier-Gollwitzer-Klinik.

Beide Kliniken liegen am Rand des Kurparks und sind Luftlinie nur geschätzte 100 Meter von einander entfernt. Doch noch etwas verbindet die beiden Reha-Häuser: die Gesellschafter. Das Land NRW ist Alleineigentümer der Klinik am Rosengarten und hält darüber hinaus 60 Prozent an der Gollwitzer-Meier-Klinik. Die restlichen 40 Prozent an der „Gollwitzer" gehören der Stadt Bad Oeynhausen. Und deshalb muss die Stadt auch an den Überlegungen des Gesundheitsministeriums zu einer möglichen Neuorganisation beteiligt werden.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte gestern auf Nachfrage der NW die Pläne: „Zur Zukunftssicherung der sehr von Veränderungsprozessen im Gesundheitssektor betroffenen Kliniken und zur Sicherung der Arbeitsplätze in Bad Oeynhausen hält der Gesellschafter Land NRW eine engere gesellschaftsrechtliche Zusammenführung der beiden Rehabilitationskliniken für den besten Weg." Entsprechende Überlegungen über eine engere Zusammenführung seien bereits seit Herbst 2015 von den Vertretern des Landes NRW und der Stadt Bad Oeynhausen in den Aufsichtsratsgremien beider Kliniken diskutiert worden. „Zwei Vertreter des Gesundheitsministeriums haben am Donnerstag im Finanzausschuss der Stadt Bad Oeynhausen das positive Votum des Landes NRW für eine engere Zusammenführung der beiden Bad Oeynhausener Kliniken nochmals ausführlich dargelegt", so der Ministeriumssprecher weiter.

Zu den konkreten Überlegungen, wie die Zusammenführung aussehen könnte, gab es keine näheren Angaben aus Düsseldorf. Nach Informationen der NW könnte eine Variante so aussehen, dass eine neue Gesellschaft für beide Kliniken gegründet wird, an der dann das Land zu 80 und die Stadt zu 20 Prozent beteiligt wäre.

Günther Knauer, der bereits beide Kliniken in Personalunion als Geschäftsführer leitet, bestätigte ebenfalls die Pläne einer engeren Zusammenführung. „Beiden Kliniken geht es wirtschaftlich gut", versicherte Knauer. Dass das Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) nach Fertigstellung seines eigenen Anbaus Ende 2014 den angemieteten Akutpflegebereich in der Gollwitzer-Meier-Klinik verlassen habe, habe die Klinik gut kompensieren können. „Es ist richtig, jetzt in guten Zeiten zu überlegen, wie man sich für die Zukunft aufstellen sollte. Denn ich glaube nicht, dass es immer so bleibt", sagte Knauer.

Überlegungen der Landesregierung, die Anteile an den beiden Kliniken zu verkaufen, soll es nach Informationen der NW nicht gehen. Erst im vergangenen Jahr hatte ein Prüfauftrag des Finanzministers für Aufsehen gesorgt: Das Land hatte überlegt, seinen Anteil am HDZ zu verkaufen. Mit der Versicherung, diese Anteile zu behalten, hatte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im März 2015 gegenüber der NW auch versichert, dass die Landesanteile an den beiden Bad Oeynhausener Reha-Kliniken ebenfalls nicht zur Disposition stünden. Die Gollwitzer-Meier-Klinik hat 215 Betten und 160 Mitarbeiter, die Klinik am Rosengarten hat 200 Betten und 230 Mitarbeiter.

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