Die Sozialleistungen haben im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Sie stiegen um knapp fünf Prozent auf 888,2 Milliarden Euro, wie aus am Donnerstag bekannt gewordenen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervorgeht. Im Jahr 2014 betrug das Sozialbudget rund 849,8 Milliarden Euro. Die Sozialleistungsquote - also das Verhältnis von Sozialleistungen zum Bruttoinlandsprodukt - lag im vergangenen Jahr bei 29,4 Prozent.
Die größten Posten im Sozialbudget waren die Rente mit 282,5 Milliarden Euro und die Krankenversicherung mit 211,9 Euro. Die Leistungen für die Rentenversicherung hatten im Jahr 2014 noch 270,8 Milliarden Euro ausgemacht. Ihr Anstieg hängt auch zusammen mit Leistungsausweitungen wie etwa der Mütterrente oder der Rente mit 63.
Die Leistungen für die Pflegeversicherung lagen mit 28,9 Milliarden Euro erstmals über denen der Arbeitslosenversicherung mit 27,4 Milliarden Euro. Über die Zahlen hatte zuerst die "Bild"-Zeitung (Donnerstagsausgabe) berichtet.
Das Bundesarbeitsministerium verwies darauf, dass die Sozialleistungsquote seit vielen Jahren zwischen 28 und 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts schwanke. "Ein Staat, der eine starke Wirtschaftskraft hat, kann und sollte sich auch die soziale Sicherheit etwas kosten lassen", sagte ein Ministeriumssprecher.
Im Sozialbudget sind neben steuerfinanzierten staatlichen Transferleistungen wie Grundsicherung oder Sozialhilfe auch Rentenversicherungsleistungen und weitere beitragsfinanzierte Ansprüche enthalten, außerdem arbeitgeberfinanzierte Leistungen wie etwa die betriebliche Altersvorsorge.