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Halbjahresbilanz des Kreiskrankenhauses Klinik-Chef sieht sein Haus im Soll

Der Chef des Osterholzer Kreiskrankenhauses, Klaus Vagt, stand jetzt dem zuständigen Fachausschuss des Kreistages Rede und Antwort zur Zukunft der Klinik.
28.06.2016, 00:00 Uhr
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Klinik-Chef sieht sein Haus im Soll
Von Bernhard Komesker

Der Chef des Osterholzer Kreiskrankenhauses, Klaus Vagt, stand jetzt dem zuständigen Fachausschuss des Kreistages Rede und Antwort zur Zukunft der Klinik.

Ganzjährig 90 Prozent Auslastung und rapide steigende Fallzahlen: Die Wachstumsdaten aus dem Osterholzer Kreiskrankenhaus veranlassten den Fachausschuss des Kreistags jetzt zu der Nachfrage bei Klinikchef Klaus Vagt, wie es denn um die nähere Zukunft stehe.

„Haben wir noch Luft nach oben?“, wollte Wilfried Pallasch (Bürgerfraktion) wissen. „Ein bisschen Spielraum ist da noch", erwiderte Vagt, jedenfalls räumlich. „Beim Personaleinsatz sind wir schon an der Grenze“, setzte er sogleich hinzu.

Bindend seien allerdings die jährlichen Budgets, die mit den Kassen unter Zugrundelegung der anerkannten Bettenzahl ausverhandelt werden. „Für das laufende Jahr haben wir 1,7 Prozent Mehrleistungen vereinbart“, gab Vagt bekannt. Mit dem Landesbasisfallwert, der für 2016 um 2,75 Prozent erhöht wurde, habe er kalkuliert; der Aufwand steige dabei aber auch: Bei den Ärzten stehen zum 1. September Verhandlungen an, während die Tarife beim Pflegepersonal um 2,4 Prozent steigen.

Zu 90 Prozent ausgelastet

Aktuell sei das Haus weiterhin zu 90 Prozent ausgelastet, sodass ein guter Jahresabschluss 2016 absolut möglich sei. „Wir haben eine gute Stimmung zurzeit“, so Vagt weiter. Das sei keineswegs in allen Häusern des Landes so. Die steigenden Fallzahlen kämen allerdings auch ohne eigenes Zutun auf das Krankenhaus zu, fuhr der Krankenhausleiter fort. Weil die Lebenserwartung der Menschen steige, gebe es einfach mehr zu tun. Der Investitionsstau bleibe darüber hinaus ein ungelöstes Problem; das Land Niedersachsen müsse die Anstrengungen mindestens verdoppeln, um allein die vorhandene Infrastruktur zu erhalten, bemängelte Vagt. „Aber wegen der Schuldenbremse tut sich da nichts.“

Da die Kassen etwaige Mehrleistungen oberhalb des vereinbarten Solls nur zu 75 Prozent tragen, profitiert eine wachsende Klinik auch nicht automatisch von etwaigen Wanderungsbewegungen der Patienten. Wilfried Pallasch hatte mit Genugtuung hervorgehoben, dass sich die Zahl der Bremer Patienten, die sich in Osterholz behandeln ließen, seit 2011 verdoppelt habe.

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