Schließung der Geburtshilfe Sankt Augustin Bonner Eltern rufen zur Demo auf

BONN · Der Bonner Elternverein „Mother Hood. Eltern fordern sichere Geburtshilfe“ fürchtet eklatante Folgen auch für Bonner Gebärende, wenn die Geburtshilfe in Sankt Augustin wie geplant wegfällt. Nun rufen sie zur Demo auf.

Der Bonner Elternverein „Mother Hood. Eltern fordern sichere Geburtshilfe“ Verein ruft zum Protest am Dienstag, 6. Dezember, 15.30 Uhr vor der St. Augustiner Asklepios Klinik auf. „Die St Augustiner Kinderklinik schließt, und das hat Auswirkungen auf Bonn. Die Geburtenzahlen steigen“, warnen Melanie Becker und Gerit Sonntag für „Mother Hood“. Hier zeige sich eine bundesweite Entwicklung zum Nachteil der Gesundheit von Mutter und Neugeborenen.

Spätestens ab Ende Juni 2017 soll es an der Asklepios Klinik keine Geburtshilfe und keine Neonatologie mehr geben. Damit können im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis demnächst nur noch in den Krankenhäusern in Troisdorf, Sieglar und Bad Honnef Kinder zur Welt kommen.

Hebammen-Mangel

Bereits 2015 hätten bei einer vom Verein organisierten Diskussionsrunde ein Chefarzt und eine Gynäkologin aus zwei verschiedenen Bonner Krankenhäusern gewarnt, dass es in Bonn eine Unterbesetzung von Hebammen und dadurch eine erschwerte Geburtsbegleitung gebe, so Becker. Im häuslichen Bereich Nachsorge und Hausgeburten sehe es in Bonn ebenfalls „zappenduster“ aus. „Es fehlen Hebammen, die Mutter und Neugeborene im Wochenbett zu Hause betreuen.“

Grund seien Krankenkassen-Vorschriften und schlechte Vergütungen nach dem Krankenhausstrukturgesetz für Hebammen. Durch Kreißsaalschließungen, Personalmangel in Kliniken und Lücken in der Hebammenversorgung stehe die sichere Geburtshilfe auf dem Spiel. (ham)

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