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Niedergelassene Ärzte warnen vor Verlust

Unterschriftenlisten pro Neurologie

Lengerich

Auswirkungen auf die medizinische Versorgung, nicht nur im Bereich Neurologie, erwarten die niedergelassenen Ärzte, sollte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Abteilung Neurologie an seiner Lengericher Klinik schließen.

Michael Baar

DIe Helios-Klinik Lengerich 
DIe Helios-Klinik Lengerich 

Die niedergelassenen Ärzte wollen sich gegen eine Schließung der Neurologie-Abteilung der LWL-Klinik Lengerich stemmen und setzen dabei auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. „Ich fordere den LWL auf, sich für den Erhalt der Neurologischen Abteilung in Lengerich einzusetzen und im Falle des Verkaufs auf das Angebot der Helios-Klinik einzugehen.“ Dieser Satz steht auf dem Kopf von Unterschriftenlisten, die ab sofort in den Arztpraxen in Lengerich ausliegen sollen.

Aus Sicht der Ärzte hätte ein Verlust dieser Abteilung für Lengerich und Umgebung weitreichende Folgen. „Neben einer schlechteren Versorgung der Menschen bei neurologischen Notfällen, wie zum Beispiel dem Hirninfarkt, würde es auch Auswirkungen auf die übrige medizinische Versorgung und die Arbeitsplatzsituation vieler Beschäftigter haben“, sagt Dr. Anne-Cathrin Lahr stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen.

Nach Informationen der niedergelassenen Ärzte möchte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe sich wohl von der Abteilung trennen. Die Helios-Klinik habe großes Interesse, die Neurologie – die seit 1998 im Krankenhaus untergebracht ist – zu übernehmen, sie am Standort Lengerich weiter zu betreiben und in eine Modernisierung zu investieren.

Die Mediziner fühlen sich an die Situation erinnert, als vor Jahren zunächst keine hausärztliche Notfallversorgung in Lengerich vorgesehen war und Patienten zur Notfallpraxis nach Ibbenbüren verwiesen werden sollten. „Hier haben der intensive Protest aus Lengerich und Umgebung sowie das Engagement seitens der Stadtverwaltung, des Stadtmarketingvereins „Offensive“, der Kommunalpolitiker, der Ärzte- und Apothekerschaft sowie der gesamten Bevölkerung viel bewirkt.“ Was nichts anderes heißt, als dass an der Helios-Klinik die hausärztliche Notfallversorgung angesiedelt wurde.

Die niedergelassenen Ärzte wollen nichts unversucht lassen, um die Neurologie in Lengerich zu halten. Deshalb die Unterschriftenaktion. Eine Planungsgruppe soll weitere Aktionen und Informationsveranstaltungen in Angriff nehmen.