Interview: Patienten sind wichtiger als die schwarze Null
Das Ethikkomitee des Augsburger Klinikums hat Leitlinien für Mitarbeiter im Konflikt zwischen Medizin und Wirtschaftlichkeit entwickelt. Zwei Mediziner sprechen darüber.
An welchen Stellen im Krankenhausalltag geraten Medizin und Wirtschaftlichkeit in Konflikt miteinander?
Prof. Michael Frühwald: Ein Beispiel: Kosten können über Personaleinsparungen gesenkt werden, sodass zum Beispiel Ersatz für Krankheitsausfall immer weniger vorgesehen wird. Was ist aber, wenn in der Folge Betten wegen Personalknappheit auf der Kinderintensivstation nicht belegt werden können und die Frau mit einer Hochrisikoschwangerschaft, die genau hier entbinden sollte, abgewiesen werden muss? Oder das Unfallopfer weiter transportiert werden muss, weil kein Intensivbett frei ist? Oder: Früher hat man am Morgen bei Visite über die Erkrankung des Patienten diskutiert oder darüber, ob dieser aus medizinischer Sicht jetzt bereit ist, nach Hause zu gehen. Heute diskutieren wir über wirtschaftliche Themen wie die bisherige Verweildauer oder die Frage, ob alle Leistungen ausgeschöpft und auch für die Abrechnung entsprechend registriert wurden. Wenn man ehrlich ist, dann sind Ärzte und Pflegepersonal im Krankenhaus mehrmals täglich mit solchen Fragen konfrontiert.
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