Neuer Chef für zwei Kliniken

Bad Oeynhausen. Die Fusion der Klinik am Rosengarten und der Gollwitzer-Meier-Klinik ist nach dem Nein des Stadtrates nicht vom Tisch. Das NRW-Gesundheitsministerium plant weiter an der organisatorischen Zusammenführung der beiden Häuser. Martina Hoffmann-Badache, Staatssekretärin im Gesundheitsministerium und Aufsichtsratvorsitzende der beiden Reha-Kliniken, hat in den vergangenen Wochen in Bad Oeynhausen Gespräche mit den Betriebsräten und den Vorsitzenden der Ratsfraktionen geführt.Und: Ab 1. Januar 2017 kommt ein neuer Geschäftsführer für beide Häuser. Uwe Hamann wird dann Günther Knauer ablösen, der in den Ruhestand geht. Am Dienstag war Hamann in Bad Oeynhausen und hat sich den Betriebsräten und den Abteilungsleitern vorgestellt. "Die Aufsichtsräte beider Kliniken haben sich einstimmig für Uwe Hamann als zukünftigen Geschäftsführer entschieden", bestätigt das Gesundheitsministerium.Wenn er Anfang des Jahres in Bad Oeynhausen ankomme, werde er sich erst mal darauf konzentrieren, die Mitarbeiter und die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen. "Was dann kommt, wird sich finden", so Hamann zur NW.Ein Thema, das dann auf ihn zukommen wird, wird die mögliche Fusion der beiden Kliniken sein. Wie die NW im Juni exklusiv berichtete, plant das Gesundheitsministerium, die beiden Häuser organisatorisch noch enger zusammenzuführen. Schon jetzt sind sie ja durch einen gemeinsame Geschäftsführung verbunden. Das Land NRW ist Alleineigentümer der Klinik am Rosengarten und hält darüber hinaus 60 Prozent an der Gollwitzer-Meier-Klinik. Die restlichen 40 Prozent an der "Gollwitzer" gehören der Stadt Bad Oeynhausen. Und deshalb musste die Stadt auch an den Überlegungen des Gesundheitsministeriums zu einer möglichen Neuorganisation beteiligt werden.Dabei gab es zwei wesentliche Knackpunkte. Zum einen den Zeitplan: Das Land hatte angestrebt, die Fusion schon zum 1. Januar 2017 umzusetzen. Zweiter Knackpunkt: Das Gutachten einer Beratungsfirma, das das Ministerium in Auftrag gegeben hat, soll die Trennung der Immobilie der Klinik am Rosengarten von der Klinikgesellschaft empfehlen. Eine solche Trennung in eine Personal- und eine Immobiliengesellschaft hatte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Walburga Erichsmeier scharf kritisiert. Die Klinik am Rosengarten müsste dann die Räume anmieten. Lothar Brokamp, Betriebsratsvorsitzender der Klinik am Rosengarten, sieht darin wirtschaftliche Risiken für den Klinikbetrieb. Auch bei einigen Bad Oeynhausener Lokalpolitikern sorgte dieser Plan aus Düsseldorf für Unbehagen. Finanzausschuss und Rat lehnten deshalb im Juni die vom Ministerium vorgeschlagenen Fusionspläne ab.Erledigt sind sie damit nicht. "Ich habe aber den Eindruck, dass der Zeitdruck raus ist", sagte Volker Brand (Grüne). Eine Erkenntnis, die offenbar nicht nur er aus den Gesprächen mit Hoffmann-Badache gewonnen hat. "Ich denke, dass das Thema nicht vor der NRW-Landtagswahl im Mai entschieden wird", sagte Brokamp. Ob in den Gesprächen auch die Ausgliederung der Rosengarten-Immobilie eine Rolle gespielt hat, war für die NW nicht zu erfahren. Olaf Winkelmann (SPD) verwies auf die Vertraulichkeit der Gespräche. Kurt Nagel (CDU) erklärte lediglich: "Wenn von Seiten der Landesregierung weitere Gespräche geführt werden sollen, ist die CDU dafür offen."Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte der NW: "Um die Gollwitzer-Meier-Klinik und die Klinik am Rosengarten, die in wirtschaftlicher Hinsicht als kleinere Betriebe anzusehen sind, zukunftssicher zu machen, hält das Land NRW nach wie vor eine engere Zusammenführung der Rehakliniken für sinnvoll." Auch der Mitgesellschafter, die Stadt Bad Oeynhausen, habe eine engere Zusammenführung nicht grundsätzlich abgelehnt. "Das Land NRW hat die geäußerten Bedenken hinsichtlich der vorgeschlagenen Zeitplanung aufgegriffen und wird zu einem späteren Zeitpunkt die gemeinsamen Gespräche wieder aufnehmen", so der Sprecher des Ministeriums.

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