Bamberg
Personalie

Freistellung und Hausverbot für leitenden Arzt im Klinikum in Bamberg

Ein leitender Arzt der Klinik in Bamberg wird ab sofort nicht mehr bei der Sozialstiftung Bamberg arbeiten.
Corona-Situation am Klinikum Bamberg
Am Klinikum Bamberg bleibt die Corona-Lage angespannt. Foto: Ronald Rinklef
Ein leitender Arzt des Klinikums Bamberg arbeitet ab sofort nicht mehr bei der Sozialstiftung Bamberg. Das Arbeitsverhältnis sei einvernehmlich und mit sofortiger Freistellung zum 31. Januar 2017 beendet worden. Zudem wurde ein Hausverbot ausgesprochen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Sozialstiftung hervor. Auch die Familie äußerte sich gegenüber inFranken.de und sprach von einer "privaten Beziehungsgeschichte".

Als Grund für die Trennung nannte Xaver Frauenknecht, Geschäftsführer der Sozialstiftung Bamberg, arbeitsrechtliches Fehlverhalten. Die Sozialstiftung sei in der ersten Januarwoche von mehreren Mitarbeiterinnen über ein mutmaßliches Fehlverhalten des Arztes informiert worden. Betroffene hätten auch in Gegenwart eines Anwaltes die Sachverhalte geschildert. "Wir haben ein großes Interesse, die Angelegenheit zu klären und transparent zu machen", versicherte Frauenknecht. Weitere Auskünfte könne er zum aktuellen Zeitpunkt nicht geben.


"Private Beziehungsgeschichte"

Die Sozialstiftung hat, so wurde aus Klinikkreisen bekannt, die Mitarbeiterinnen am Dienstag um Mitteilung gebeten, ob sie das mutmaßliche Fehlverhalten zur Anzeige bringen soll. Nur Ermittlungsbehörden könnten gegebenenfalls prüfen, inwieweit die geschilderten Vorgänge strafrechtliche Relevanz hätten. Unabhängig davon, wie deren Antwort ausfallen wird: Die Strafverfolgungsbehörden werden nun von sich aus tätig werden müssen, weil sie durch die bundesweiten Veröffentlichungen zum Beispiel auch der Nachrichtenagentur dpa von einem Verdacht erfahren.

Die Familie des leitenden Arztes informierte auf Anfrage von inFranken.de, dass er sich zurückgezogen habe. "Wir gehen davon aus, dass die Sozialstiftung keine Strafanzeige stellen wird", sagte Rechtsanwalt Christian Brandner, der den Arzt vertritt, gegenüber unserer Zeitung.

Er bestätigte, dass der Arbeitsvertrag im gegenseitigen Einvernehmen zum 31. Januar 2017 aufgehoben wurde. Der Bruder des Arztes ergänzte: "Die Familie ist geschockt, wie eine private Beziehungsgeschichte in dieser Weise an die Öffentlichkeit getragen wird."

Klinik-Geschäftsführer Frauenknecht konnte ausschließen, dass "Patienten von dem Fehlverhalten betroffen sind". Sie sollen auch weiterhin ohne Einschränkung bestmöglich behandelt und betreut werden. Am 6. Januar sei man übereingekommen, die Zusammenarbeit mit dem leitenden Arzt bereits zum 31. Januar 2017 und damit früher als geplant einvernehmlich zu beenden und den Arzt bis dahin freizustellen. Dieser hatte seinen Vertrag bereits am 31. Dezember fristgerecht zum 31. Juli 2017 gekündigt.