Wesel Evangelisches Krankenhaus bleibt gesund

Wesel · Das kann nicht jede Klinik von sich sagen: Seit vielen Jahren schreibt das Evangelische Krankenhaus Wesel schwarze Zahlen. So auch 2016, in dem zudem ein Rekord zu verbuchen war. 14.500 stationär behandelte Patienten (plus 3,6 Prozent) markierten die neue Bestmarke. Dies berichtete Geschäftsführer Rainer Rabsahl gestern mit seinem Stellvertreter Heino ten Brink, Chefarzt Dr. Joachim Große (Anästhesie und Intensivmedizin) und Pflegedienstleiter Michael Hans Nühlen.

 Michael Hans Nühlen, Dr. Joachim Große, Heino ten Brink und Rainer Rabsahl (v.l.) in der neuen zentralen Aufnahme des Krankenhauses

Michael Hans Nühlen, Dr. Joachim Große, Heino ten Brink und Rainer Rabsahl (v.l.) in der neuen zentralen Aufnahme des Krankenhauses

Foto: EVK

Das Quartett stellte unter anderem die neue zentrale Aufnahme neben der Eingangshalle vor, die als nächstes Renovierungsprojekt ab Ende Januar selbst auf der Agenda steht. Unterdessen nimmt der schützende Vorbau an der Liegendannahme Gestalt an, der Ende März fertig wird.

Neben einer Vielzahl baulicher Neuerungen gab es auch im medizinischen Bereich Innovationen. Neu ist ein Angebot für Reflux-Patienten. Chronisch vom Sodbrennen Geplagten kann mit einem Elektrostimulationsimplantat geholfen werden. Es trainiert wie ein Schrittmacher den Magenschließmuskel. Seit einem halben Jahr können Patienten das Gerät im Evangelischen Krankenhaus bekommen. Es ist damit eins von 30 Häusern in Deutschland, die das Implantat anbieten. Für Rabsahl ein Beispiel für den Anspruch, den Menschen der Region die Reise in große Zentren zu ersparen. Allerdings müssen Patienten sich den Eingriff von ihrer Krankenkasse genehmigen lassen. Eine Informationsveranstaltung gibt es am Montag, 6. Februar, ab 19.30 Uhr im Vortragsraum der Klinik.

Gut angenommen wird laut Rabsahl in der Gynäkologie der urodynamische Messplatz von Frauen, die an Blasenschwäche leiden. Ausgebaut wurde die Kardiologie um einen dritten Facharzt sowie um zwei auf sechs Telemetrieplätze, mit denen Therapien bei Herzschwäche und Rhythmusstörungen überwacht werden. In Konkurrenz zum Marien-Hospital Wesel sieht sich das Krankenhaus hier nicht. Wenn eine Untersuchung per Herzkatheter angezeigt sei, würden Patienten umgehend dorthin geleitet.

Zu den zahlreichen Veranstaltungen, die 2017 auf dem Kalender stehen, gehört am Dienstag, 7. Februar, ab 17 Uhr eine Information für junge Leute über das Berufsfeld des Medizinphysikers in der Strahlentherapie. Zum Weltkrebstag wird erstmals die virtuelle Messe Onkologica präsentiert. Am Freitag, 3. Februar, 18.30 Uhr, gibt es im Scala wieder ein Benefizkonzert für die ambulante Palliativ-Pflege. Und für alle, die sich umfassend mit dem Thema Krebs befassen wollen, gibt es eine neue Broschüre, die mit 108 Seiten schon Buchcharakter hat.

Ganz frisch am Start ist die Klinik-App MuM. Sie informiert zum Beispiel über den aktuellen Speiseplan des Krankenhaus-Kasinos, das jedermann besuchen kann.

Erweitert werden konnte der Pflegebereich um fünf Stellen. Aktuell kümmern sich 380 Mitarbeiter auf 260 Vollstellen um die Patienten. Hinzu kommen 100 Ärzte auf 78 Stellen (plus drei). Gut aufgestellt sieht sich das Haus auch in der Hygiene (Stichwort Keime) mit mehr Fachkräften als vorgeschrieben.

(RP)
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