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LWL-Klinik: Personalversammlung

Mitarbeiter wollen Antworten

Lengerich

Im Festsaal der LWL-Klinik hat am Donnerstagnachmittag eine Personalversammlung stattgefunden. Einziges Thema: die Neurologie-Abteilung. Deren Zukunft ist unklar, nachdem der Landschaftsverband im Dezember mitgeteilt hatte, dass er sie auf den Prüfstand stellen will.

Paul Meyer zu Brickwedde

Im Hauptgebäude der LWL-Klinik kam gestern die Belegschaft zusammen, um sich über die Zukunft der Neurologie-Abteilung informieren zu lassen.
Im Hauptgebäude der LWL-Klinik kam gestern die Belegschaft zusammen, um sich über die Zukunft der Neurologie-Abteilung informieren zu lassen. Foto: Paul Meyer zu Brickwedde

Die Belegschaft der LWL-Klinik ist am Donnerstagnachmittag zu einer Versammlung zusammengekommen. Einziges Thema: die offenbar geplante Trennung von der Neurologie. Seitdem der Landschaftsverband bestätigt hat, dass er die Abteilung auf den Prüfstand stellt, herrscht in Lengerich Unruhe und wird von verschiedener Seite Kritik und/oder Besorgnis geäußert.

An der nicht-öffentlichen Versammlung im Festsaal der Klinik nahm auch ein Großteil der rund 50 Neurologie-Mitarbeiter teil. Aus ihrem Kreis war im Vorfeld zu hören, dass die Situation aktuell als angespannt erlebt werde. Wie und vor allem wo geht es weiter? Diese Frage beschäftige die Kollegen.

Unter denen, heißt es weiter, befänden sich viele „Ur-Lengericher“, die sich nun auch Gedanken über die medizinische Versorgung in ihrer Heimatstadt Gedanken machten. Die einzig akzeptable Lösung bei einer Trennung vom LWL sei für sie eine Übernahme durch die Helios-Klinik. In deren Haus ist die Neurologie schon jetzt untergebracht.

Geäußert wird auch die Befürchtung, dass bei einer Verlagerung der Neurologie die Radiologie-Abteilung im Krankenhaus ebenfalls gefährdet sein könnte – und in der Folge möglicherweise das gesamte Haus.

Die Mitarbeiter setzen nun zum einen darauf, dass ihre und andere Aktionen dazu beitragen, dass das weitere Verfahren den von ihnen gewünschten Verlauf nimmt. Und zum anderen hoffen sie, zunächst darüber informiert zu werden, auf der Grundlage welcher Kriterien eine Entscheidung fallen wird. Bislang sei ihnen dazu noch nichts gesagt worden.

Die Versammlung, zu der der Personalrat eingeladen hatte, dauerte bis circa 16 Uhr – und damit wesentlich länger als zunächst geplant. Mit dabei waren die Betriebsleitung, Thomas Profazi, stellvertretender Krankenhausdezernent des LWL, und etwa 150 Mitarbeiter der Klinik.

Eine offizielle Stellungnahme gab der Personalrat im Anschluss nicht mehr ab. Sie soll folgen. Es hieß aber, dass man sich zur Aufgabe gemacht habe, Antworten auf möglichst viele Fragen der Neurologie-Mitarbeiter „aus erster Hand“ zu geben. Die Atmosphäre sei sachlich und themenorientiert gewesen.

Erst in der vergangenen Woche hatten Vertreter aller im Rat vertreten Fraktionen eine Resolution unterschrieben, in der der Verbleib der Neurologie in Lengerich gefordert wird. Auch Bürgermeister Wilhelm Möhrke zählt zu Riege der Unterstützer.

Mediziner aus Lengerich verweisen bei der aktuellen Debatte und ihrer Kritik am Landschaftsverband auf die über Jahre gewachsenen Strukturen zwischen Neurologie und Fachpraxen sowie auf die sogenannte Stroke Unit. Diese zur Abteilung gehörende Einheit ist speziell für Schlaganfallpatienten gedacht. Würde die Neurologie an einen anderen Standort verlegt, so die Befürchtung, wäre auch nicht mehr die schnelle Versorgung dieser Menschen möglich.