Klinikum erzielt wieder Überschuss

Von Redaktion,

Gütersloh (din) - Die Mühen haben sich gelohnt. Nach einem Verlust von 1,57 Millionen Euro im Jahr zuvor hat das Klinikum 2016 wieder einen Überschuss erwirtschaftet. Gleichwohl muss das Krankenhaus seine Investitionspläne drosseln.

Bericht zur Lage des Klinikums: (v. l.) der Ärztliche Direktor Dr. Gero Massenkeil, der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Trepper, die Kaufmännische Direktorin Anne Reichenbach, Pflegedirektor Jens Alberti und Geschäftsführerin Maud Beste.

„Das Erreichen eines positiven Ergebnisses ist eine große Leistung, auf die wir sehr stolz sein können“, sagte Geschäftsführern Maud Beste am Freitag bei einem Lagebericht auch in Richtung der Mitarbeiter. Die genaue Höhe werde wohl erst im Juni feststehen, sei aber sicher sechsstellig. Der aktuelle Wirtschaftsplan für 2017 sei vorsichtig mit einem Überschuss von 150 000 Euro kalkuliert worden.

Auf der Grundlage einer Markt- und Potenzialanalyse habe man sich 2016 strategische Ziele gesetzt mit einer Maßnahmenliste, die abgearbeitet werde, berichtete die Geschäftsführerin. Die Ergebnisverbesserung resultiere unter anderem aus der Etablierung einer nur an fünf Tagen besetzten Kurzliegerstation (Verweildauer maximal vier Tage), aus dem konsequenten Abbau von Resturlauben und Überstunden, aus der Reduzierung der Kosten für den medizinischen Bedarf sowie aus einem Rückgang der Ausgaben für Honorarärzte.

„Die Kosteneinsparungen sind bewusst nicht zulasten der Mitarbeiter getroffen worden, vor allem nicht zulasten der Pflegekräfte, so dass wir weitgehend ohne Personalkürzung ausgekommen sind“, betonte Beste.

Auf der anderen Seite stieg die Zahl der stationären Patienten um 722 auf 20 537 – mehr als je zuvor. Die durchschnittliche Verweildauer sank von 5,22 auf 5,02 Tage, was ebenfalls zur Ergebnisverbesserung beitrug. „Wir haben mehr Patienten behandelt, die hier kürzer liegen und älter werden“, fasste der Ärztliche Direktor Dr. Gero Massenkeil die Entwicklung zusammen.

Maud Beste beklagte eine chronische Unterfinanzierung durch das Land und einen Investitionsstau an den Kliniken in ganz NRW. Davon sei auch das Klinikum Gütersloh betroffen. Gleichzeitig fehlten durch den Verlust im Jahr 2015 liquide Mittel. „Das alles führte dazu, dass die Investitionspläne angepasst werden mussten und das Klinikum die Stadt Gütersloh um ein Trägerdarlehen gebeten hat“, so Beste. Konkret gehe es um 1,65 Millionen Euro für den Ausbau der Endoskopie, 2,3 Millionen für den Brandschutz und 3,1 Millionen Euro für die Klimatechnik. Das Geld sei unter der Maßgabe zugesagt worden, dass Zinsen und Tilgung gezahlt würden und der Überschuss sich 2016 auf mindestens 500 000 Euro belaufe. Diese Summe werde möglicherweise nicht erreicht, sagte Beste. Dann müsse nachjustiert werden.

Auf Eis liegt auf jeden Fall die weitere bauliche Zielplanung für den Ausbau zu einem Magnetkrankenhaus für die Region. Dazu gehört der schon vor Jahren geplante Anbau an das Bettenhaus Süd mit einem neuen Haupteingang von der Brunnenstraße. Im Gegenzug sollte der Altbau von 1932 mit dem heutigen Eingang abgerissen werden. Ob der Altbau wirklich ersetzt werden soll, werde derzeit noch einmal geprüft, sagte Beste. Medizinisch habe sich das Klinikum auf dem Weg zu einem Magnetkrankenhaus unterdessen sehr wohl weiterentwickelt.

Weitere Zahlen und Fakten lesen Sie am Samstag in der Gütersloher Ausgabe der „Glocke“.

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