Asklepios wehrt sichOffene Briefe prangern Schließung der Geburtsstation an

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Sankt Augustin – Mit offenen Briefen haben sich Vertreter der SPD und der CDU an die Leitung der Asklepios Klinik gewandt. Statt, wie angekündigt, bis Mitte des Jahres Geburtshilfe und Neonatologie offenzuhalten, schaffe der Klinikkonzern schon jetzt Fakten, heißt es in den Schreiben, die die Bundestagsabgeordnete Bettina Bähr-Losse und der Parteivorsitzende Denis Waldästl für die SPD sowie der CDU-Vorsitzende Sascha Lienesch an die Klinikleitung sandten.

Die Entbindung von Risikoschwangeren soll untersagt worden sein, ist den Absendern der Briefe zu Ohren gekommen, Schwangere in stationärer Behandlung seien in andere Kliniken verlegt worden. Schon zum Ende des ersten Quartals habe es auch betriebsbedingte Kündigungen gegeben, beruft sich überdies die CDU auf nicht genannte Quellen. „Mit großer Sorge und Unverständnis“ betrachtet daher Sascha Lienesch die Entwicklungen, „vollkommen inakzeptabel“ nennt die SPD das Handeln „gegenüber den Beschäftigten und den schwangeren Frauen“.

„Die Sicherheit von Mutter und Kind steht immer an erster Stelle“, erklärt dazu Rune Hoffmann, der Sprecher des Asklepios-Konzerns. „Aufgrund der gegebenen Personalsituation“ – viele Mitarbeiter seien erkrankt –, sei am Donnerstag entschieden worden, Risikoschwangere nur noch „in begründeten Einzelfällen“ zu entbinden.

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Zum Beispiel dann, so Hoffmann in einer Stellungnahme, wenn ein schon vor der Geburt festgestellter Herzfehler des Kindes eine anschließende Behandlung im Kinderherzzentrum erfordert. Schon seit Samstag seien Risikoschwangerschaften wieder aufgenommen worden, bis Ende Februar stufe man im Haus die Personaldecke als „stabil“ ein.

Bereits vor einer stationären Aufnahme seien Schwangere informiert und an andere Kliniken verwiesen worden, erklärte Hoffmann; „es wurde keine Schwangeren unter der Geburt verlegt“. Als falsch wies der Sprecher schließlich Informationen der CDU zurück, wonach schon zum Ende des Quartals betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen worden seien. Die sollten, wie stets angekündigt, trotz Schließung der Abteilungen ohnehin vermieden werden. „Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat beginnen in den kommenden Tagen.“

Wie berichtet, hatte die Klinikleitung angekündigt, die Abteilungen für Geburtshilfe und für Frühgeborene mit weniger als 1500 Gramm Geburtsgewicht zur Jahresmitte zu schließen. Kliniken der Gemeinnützigen Franziskanerinnen zu Olpe sollten die Leistungen übernehmen. Der Sankt Augustiner Stadtrat hatte sich in einer Resolution gegen diesen Schritt gewandt, im Dezember demonstrierten Mütter und Schwangere.

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