Pro & Contra Healthcare-Daten auf dem Weg in die Cloud

Redakteur: Ira Zahorsky

Werden Gesundheitsdaten in der Cloud gespeichert, gilt es, sie im Rahmen vertretbarer Kosten wirksam zu schützen und trotzdem bestmöglich verfügbar zu machen.

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Für IT-Entscheider im Gesundheitsbereich gibt es einiges zu beachten, wenn sie Healthcare-Daten in der Cloud speichern wollen
Für IT-Entscheider im Gesundheitsbereich gibt es einiges zu beachten, wenn sie Healthcare-Daten in der Cloud speichern wollen
(Bild: © mipan/ Fotolia.com)

Sollen Gesundheitsdaten in die Cloud, gibt es viele Fragen: Sind die Daten sicher? Was passiert insbesondere mit den klinischen Daten? Wer besitzt die Daten, wenn sie in der Cloud sind? Erfüllt die Plattform unsere HIPAA-Richtlinien und Compliance-Anforderungen?

„Im Wesentlichen haben sich acht Aspekte herauskristallisiert, die IT-Entscheider im Gesundheitswesen beschäftigen“, erklärt Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage.

  • 1. Öffentlich? Privat? Hybrid? Die Hybrid-Cloud-Strategie ist derzeit auf dem Vormarsch. Datenbanken sowie Latenz- und Performance-empfindliche Anwendungen, die eine hohe Bandbreite benötigen, verbleiben bevorzugt in Vor-Ort-Installationen, während für die meisten sonstigen Anwendungen die Cloud als Erweiterung des eigenen Rechenzentrums genutzt wird.
  • 2. Die „Cloud-first“-Strategie gewinnt an Boden. SaaS-Anwendungen und die Nutzung von Plattformen wie Salesforce, Office365 und Workday avancieren zum Mainstream. Die IT-Entscheider machen bereits einen Bogen um Anbieter, die über kein Cloud-Angebot verfügen, unabhängig davon, ob sie sich aktuell entscheiden, eine Anwendung vor Ort oder in der Cloud als SaaS bereitzustellen.
  • 3. Migration zurück aus der Cloud ins eigene Rechenzentrum: Auch das ist bereits ein Thema. Wenn durch Zusammenschlüsse neue Bereiche, Anwendungen und Plattformen unter einen organisatorischen Schirm vereint werden müssen, werden Workloads aus der Cloud zurückgeholt, um sie vor Ort zu betreiben, als Teil der Konsolidierung, weil Standardisierung entscheidend ist. Bestimmte Arbeitslasten und Anwendungen, insbesondere in einer konsolidierten Organisation, haben sich als besser geeignet für den Betrieb vor Ort erwiesen statt in der Cloud als SaaS.
  • 4. Die Rolle von IT bei Zusammenschlüssen und Übernahmen: Da die Konsolidierung im Gesundheitswesen voranschreitet, spielen IT-Verantwortliche zunehmend eine vertrauensvolle Geschäftspartnerrolle, wenn die Muttergesellschaft ihr Geschäftsportfolio durch spezialisierte IT-gestützte Aktivitäten erweitert.
  • 5. Aufgeben der physischen Healthcare-IT: Das Gesundheitswesen ist stark geprägt von physischer Infrastruktur für die Patientenversorgung. Aber müssen weiterhin immer größere Rechenzentren gebaut werden, um die Healthcare-IT-Workloads zu verwalten und zu betreiben? Oder können diese Aufgaben als Dienste in Anspruch genommen werden? Ist das Gesundheitswesen bereit für IT as a Service? Können IT-Infrastrukturdienste in einer Weise konsumiert werden, die das genaue Gegenteil der ansonsten überwiegend physischen Infrastruktur in Kliniken ist?
  • 6. Debatte um Kapitalkosten vs. Betriebskosten: Einige Gesundheitseinrichtungen wählen eindeutig einen Schwerpunkt auf Kapitalkosten, während andere sich auf Betriebskosten konzentrieren.
  • 7. Nutzung der Cloud, um Kosten zu sparen: Viele Führungskräfte agieren unter der Prämisse, dass die Cloud ihrer Organisation generell helfen kann, Kosten zu sparen, wenn eine 7-jährige TCO zugrundegelegt wird. Es gibt jedoch einen Trend, dass die IT-Verantwortlichen sehr versiert und anspruchsvoll in Bezug auf die Validierung der richtigen Arten von Anwendungen und Workloads vorgehen.
  • 8. Keine Nutzung der Cloud, um Kosten zu sparen: Es gibt ebenso Entscheider in Sachen IT, die es vorziehen, weiterhin Kapitalkosten für den Ausbau ihrer Vor-Ort-Infrastruktur auszugeben, anstatt die offensichtlichen – und manchmal auch nicht erkannten – Zusatzkosten für die Cloud zu berappen. Zu den verborgenen Kosten der Cloud gehören Datenmigration und Zugangskosten sowie mögliche weitere Kosten im Zusammenhang mit
  • 9. Workflow-Hindernissen beim Datenzugriff, der Anwendungsreife für die Handhabung mehrstufiger und tief in der Cloud archivierter Daten, nicht erfüllten Erwartungen sowie mit Kosten der Netzwerkinfrastruktur, um adäquate Netzwerkverbindungen zwischen dem Rechenzentrum der Klinik und der Cloud bereitzustellen.

„Das Wachstum der Public-Cloud-Anbieter ist beeindruckend und wird sicherlich noch weiter zunehmen. Im Healthcare-Bereich gibt es sicherlich auch einzelne Bereiche, in denen die Public Cloud eine Option ist“, fasst Güner Aksoy abschließend zusammen. „Dennoch rate ich den IT-Entscheidern speziell im Gesundheitswesen sich alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Cloud-Optionen genau zu verdeutlichen, um den besten Mix aus den verschiedenen Infrastrukturen und Betriebsmodellen zu finden.“

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