Experten sollen Ansbacher Klinikverbund durchleuchten

27.1.2017, 05:51 Uhr
Nach den finanziellen Miserien wird es ernst für ANregiomed. Experten sollen den Ansbacher Klinikverbund durchleuchten.

© James Edward Albright Jr Nach den finanziellen Miserien wird es ernst für ANregiomed. Experten sollen den Ansbacher Klinikverbund durchleuchten.

Das hat der Ansbacher Stadtrat in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen. Nach Informationen der Fränkischen Landeszeitung stimmte am Ende nur Beate Krettinger (Grüne) gegen den mit 21 Punkten umfangreichen Prüfauftrag. Der Landkreis Ansbach – er ist ebenfalls Träger des Kommunalunternehmens – kann die Prüfung nicht verhindern. Auch dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates von ANregiomed, Landrat Jürgen Ludwig, sind die Hände gebunden.

Den Antrag zur unabhängigen Prüfung hatten Otto Schaudig (CSU) und der Chef der BAP-Fraktion, Manfred Stephan, bereits vor Wochen gestellt. Laut Schaudig, vor seinem Ruhestand Vorsitzender Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, soll die umstrittene Auslagerung des Labors mituntersucht werden. Auch die Dienstwagenflotte wird ein Thema sein.

Es wird um die Millionen-Defizite seit der Fusion der Krankenhäuser im Jahr 2013 gehen; die medizinischen Versorgungszentren werden durchleuchtet — und die Ausschreibungen, auch für externe Berater.

SPD erhoffe sich Tipps für die Zukunft

Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Martin Porzner, machte bei den Beratungen zwei Strömungen aus: eine, die eher die Vergangenheit beleuchtet sehen möchte, und eine "mit Blick nach vorne". Die SPD erhoffe sich Tipps für die Zukunft, zu den hohen Personalkosten, die ausbleibenden Patienten und die Frage, inwieweit Projekte sinnvoll und zufriedenstellend laufen.

Uwe Fröhlich (Grüne) wies auf die Belastungen für die Verwaltung des Klinikunternehmens hin. Er stimmte freilich nicht mit Nein, sondern verließ den Sitzungssaal vor der Abstimmung. Wie es hieß, dürfte die Prüfung drei bis vier Monate in Anspruch nehmen. Das Gutachten soll weniger als 50.000 Euro kosten.

Nun soll der Klinikverbund von einem externen Management aus der Krise geführt werden. Für die neue Leitung gibt es eine europaweite Ausschreibung.

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