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Kliniken im Kreisteil gestalten Angebote um

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Lippoldsberg / Hofgeismar. Die Angebote im Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg werden ebenso wie in der Kreisklinik Hofgeismar derzeit umgestaltet. Fest steht, dass der Operationssaal in Lippoldsberg mit Jahresbeginn geschlossen wurde.

Die dort tätigen Chirurgen wechselten (wie gestern berichtet) an andere Kliniken. Ambulanz und Notfallversorgung blieben in Lippoldsberg natürlich erhalten, orthopädische und andere Operationen würden allerdings nicht mehr ausgeführt, sagte Interims-Geschäftsführer Ralf Pinnau.

Details wollte er noch nicht nennen, da die Verhandlungen mit der Uniklinik Göttingen und anderen Kooperationspartnern noch nicht abgeschlossen seien. Rehabilitation, Innere Medizin und Neurologie blieben auf jeden Fall erhalten und auch die Kardiologie werde ausgebaut. Sobald alles rechtlich abgesichert sei, könne vermutlich Mitte Februar das neue Betriebskonzept vorgestellt werden, sagte Pinnau.

Im bisherigen Operationssaal arbeiteten seit 2013 die Chirurgen Dr. Thomas Sürig (Chirurgie und Unfallchirurgie), Axel Schneider (Chirurgie, Bauch- und Gefäßchirurgie) sowie Dr. Wolfgang Müller (Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie). Sürig und Schneider arbeiten jetzt weiter in ihrer gemeinsamen Hauptpraxis in Hofgeismar und sind zugleich zu Leitenden Ärzten im Fachbereich Chirurgie in der Kreisklinik Hofgeismar geworden, wo man ihnen gut drei Jahre zuvor die Belegarzt-Positionen und Belegbetten gekündigt hatte. Dr. Wolfgang Müller war von 1996 bis 2013 niedergelassener Chirurg und bis kurz vor deren Schließung Leitender Arzt in der Kreisklinik Helmarshausen, ab 2000 auch Leitender Arzt in der Kreisklinik Hofgeismar und zuletzt Chefarzt der Orthopädie und Chirurgie in Lippoldsberg. Seit Jahresbeginn ist er nun leitender Arzt für Endoprothetik im Klinikum Hann. Münden.

Neues Konzept

Den Sinneswandel der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) erläuterte gestern der Unternehmenssprecher Martin Schmidt gegenüber unserer Zeitung: „Die damalige Unternehmensleitung der Kreiskliniken hatte die strategische Entscheidung getroffen, das Belegarztsystem im chirurgischen Bereich der Kreiskliniken Hofgeismar/Helmarshausen zu beenden.“ Grund dafür sei zu diesem Zeitpunkt die defizitäre Entwicklung dieses Bereichs und insbesondere das Millionendefizit des Standorts Helmarshausen gewesen. Die jetzige Zusammenarbeit erfolge in einer anderen Weise. Die beiden Mediziner seien mit einem Stundenkontingent als Leitende Ärzte in der Kreisklinik Hofgeismar angestellt und verstärkten mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise das Chirurgenteam der Klinik.

„Wir freuen uns“, so der Geschäftsführer der Kreiskliniken Bernd Tilenius, „dass es uns in konstruktiven Gesprächen gelungen ist, mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit die chirurgische Versorgung der Bevölkerung auf hohem Niveau zu sichern und gleichzeitig die Kreisklinik weiter zu stärken.“

Ein Operationsbereich, so war aus Ärztekreisen zu erfahren, rechne sich für Kliniken nur noch mit mehreren Operationssälen und einem ausreichend großen Einzugsgebiet mit genügend Patienten. Demnächst würden zudem die Vorgaben dafür erneut verschärft.

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