Entscheidung des Bildungsministeriums
Neues kommissarisches Führungsteam in Unimedizin Greifswald
Greifswald / Lesedauer: 1 min
Die Universitätsmedizin Greifswald soll nach dem Willen der Landesregierung unter neuer Führung "ein Leuchtturm" in Forschung, Lehre und Krankenversorgung bleiben. Nach der Abberufung des Ärztlichen Direktors, Thorsten Wygold, werde der Ärztliche Vorstand der Universitätsmedizin Rostock, Christian Schmidt, die Greifswalder Klinik bei der Sanierung unterstützen, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) am Freitag in Greifswald. Zum kommissarischen Vorstand in Greifswald sei der Chirurg Claus-Dieter Heidecke berufen worden.
Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage der Klinik habe die Landesregierung handeln müssen. "Beide Häuser in Rostock und Greifswald stehen unter der Verantwortung des Landes. Da ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig hilft, wenn einer in Not geraten ist", sagte Hesse.
Ministerium dementiert finanzielle Schieflage als Abberufungsgrund
Der Ärztliche Direktor in Greifswald, Thorsten Wygold, war am Mittwoch überraschend vom Aufsichtsrat abberufen worden. Medienberichte, wonach Wygold für die finanzielle Schieflage des Greifswalder Klinikums verantwortlich gemacht werde, dementierte das Ministerium. Das Klinikum hatte im Jahr 2014 ein Defizit von 13,5 Millionen Euro, 2015 ein Defizit von 14 Millionen Euro eingefahren.
Das Klinikum hatte vor zwei Jahren einen harten Sparkurs angekündigt, um die Verluste auszugleichen. Bis 2019 sollte eine "schwarze Null" erreicht werden. Wie das Klinikum das Jahr 2016 abschließt, lässt sich nach Angaben des Kaufmännischen Vorstandes, Marie de Claire, noch nicht beziffern.
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