Mülheim. . Das Evangelische Krankenhaus Mülheim will ein neues Ärzte- und ein Parkhaus bauen. 30 Millionen Euro sollen investiert werden.

  • Das Evangelische Krankenhaus will in den nächsten dreieinhalb Jahren etwas mehr als 30 Millionen Euro investieren
  • Als erstes soll ein Parkhaus mit 200 Stellplätzen entstehen, dann ein Ärztehaus
  • Ein neuer Operationsbereich soll das Investitionspaket bis zum Jahr 2020 komplett machen

Den Standort für Patienten, Mitarbeiter und Ärzte attraktiver machen: Das ist Ziel der Geschäftsführung des Evangelischen Krankenhauses Mülheim (EKM). Dafür plant und investiert die Betreibergesellschaft in den nächsten dreieinhalb Jahren etwas mehr als 30 Millionen Euro.

Vor allem die Außenansicht des Komplexes wird sich an der Schulstraße und zur Friedrichstraße hin verändern. „Als erstes bauen wir ein Parkhaus mit 200 Stellplätzen“, erläutert Arndt Heyermann, Planungs- und Bauleiter der Ategris GmbH, zu der auch das EKM gehört. Läuft alles glatt, „ist Baubeginn im Spätsommer und das Parkhaus Anfang 2018 fertig. Es ist für unsere Besucher und für unser Personal“, sagt Heyermann. Der auf die Bedürfnisse des Krankenhauses abgestimmte Bebauungsplan durchläuft gerade die politischen Entscheidungsgremien.

Parkhaus als Reaktion auf das Anwohnerparken

Die Entscheidung dafür sei auch gefallen, weil das Anwohnerparken auf dem Kirchenhügel eingeführt wurde und mit Nachbesserungen beibehalten werden soll. Für Pflegeschwestern sei es schon besser, wenn sie bei Früh- oder Spätdienst einen arbeitsnahen Stellplatz hätten, fügt der Krankenhausplaner hinzu. „Unsere Besucher oder Patienten der Arztpraxen haben ebenfalls kurze Wege.“

Acht bis zehn oder weniger Praxen sollen im neuen Ärztehaus neben dem Parkhaus einziehen. „Wir stehen bereits in Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten, erklärt Heyermann. Ärzte könnten noch bei der Gestaltung und über den Zuschnitt ihrer Räume mitreden. Ihre Nähe zum Krankenhaus sei dabei sicher von Vorteil. Eine Konkurrenz aus Fachpraxen im Ruhrquartier oder dem gerade entstehenden Ärztehaus an der Wallstraße sieht Arndt Heyermann für den Standort an der Schulstraße nicht. Das Ärztehaus dort soll in 2019 bezugsfertig sein.

Das EKM kann nur in die Höhe bauen

Für beide Neubauten fallen etwa 40 Stellplätze an der Grenze zur Straße weg . Auch zwei Bäume werden gefällt. Das Parkhaus soll mit einer Bepflanzung später wieder grün sein und sich in die Umgebung einpassen. Am Rand des Kirchenhügels kann das EKM nur in die Höhe bauen. Nach unten steht harter Fels, der kaum zu durchdringen ist. „Und wir wollen die Belastungen durch Baulärm für unsere Patienten möglichst gering halten, betont Heyermann.

Parallel dazu sind bereits die Planungen und logistischen Vorbereitung für den neuen Operationssaal angelaufen. „Das ist eine Herausforderung, die wir in guter Gemeinschaftsarbeit mit den Ärzten meistern“, sagt Roland Ebbing.

Er ist seit zwei Jahren im EKM als OP-Manager angestellt. Er muss die Abläufe von Eingriffen bei Patienten kennen und sie mit den Wünschen des Personals zusammenführen.

11 500 Eingriffe erledigen Ärzte in einem Jahr

Direkt neben der Intensivstation entsteht auf Höhe der zweiten Etage der neue Operationsbereich. „Dort haben wir ab 2020 sieben größere Operationsplätze und einen besonders abgeschirmten Bereich für Patienten mit multiresistenten Erregern (MrE). Dieser Spezialplatz wird nur durch eine Extra-Schleuse erreicht“, so OP-Manager Roland Ebbing. Der neue Operationsbereich entsteht über dem existierenden Werkstatttrakt, der neu geordnet wird.

Im größeren Operationssaal – Ärzte und Personal können sich dort besser bewegen – werden die hochwertigen Ausrüstungen aus dem jetzigen OP zur Verfügung stehen, ergänzt mit zeitgemäßen Geräten, die getauscht werden. „Auch das Füllen der Magazine und Vorratsbehälter mit Operationsbestecken und Hygieneartikeln wird verbessert“, erläutert Ebbing.

Der alte OP-Trakt erhält neue Sozialräume für Mitarbeiter. Direkt angeschlossen sind die Wartezonen für Patienten, die „unters Messer kommen“. „Alle Räume sind so aufgebaut und Abläufe in Zeitpläne eingestellt, dass wir die Wartezeiten unserer Patienten auf das notwendige Maß reduzieren können“, beschreibt der OP-Manager. Kurz bleibe auch der Weg von der Ambulanz bis zum akuten Notfall-Eingriff. 9500 Operationen und 2000 Notfalleingriffe verzeichnete das EKM im vergangenen Jahr.