Eichstätt
Kliniken weiter im Aufwind

18 139 stationäre Behandlungen: Erneut Patientenrekord in den Krankenhäusern Eichstätt und Kösching

08.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:41 Uhr

Eichstätt (EK) Über 43 500 Patienten haben die Kliniken Eichstätt und Kösching 2016 behandelt. 18 139 davon blieben mindestens eine Nacht in einem der beiden Häuser. "Das Jahr ist hervorragend gelaufen", sagt Geschäftsführer Lorenz Meier. Dennoch - es gibt Sorgenkinder und Veränderungen.

Die Schlagzeile "Patientenrekord an den Kliniken" ist eigentlich keine mehr: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre konnten die Kliniken im Naturpark Altmühltal die Zahl der stationär aufgenommenen Patienten um rund 25 Prozent steigern. "Das zeigt uns, wie die Häuser in der Bevölkerung akzeptiert und angenommen werden", sagt Geschäftsführer Lorenz Meier im Bilanzgespräch mit unserer Zeitung. Heuer ist Eichstätt der Primus: 350 stationäre Patienten mehr kann Meier vermelden. Aber auch in Kösching kann Betriebsdirektor und Prokurist Alfred Schimmer ein Plus von 50 Behandelten verzeichnen (Details siehe Grafik).

Dass die beiden Kliniken sich so gut entwickeln, führen die Verantwortlichen auch auf die Weichenstellungen der vergangenen Jahre zurück. In Eichstätt sei man permanent mit der Weiterentwicklung der Akutgeriatrie beschäftigt, wolle die Pneumologie weiter stärken. Auch die Gynäkologie, die vor einigen Jahren von einer Beleg- in eine Hauptabteilung samt Chefarzt umgewandelt worden ist, bringe nach wie vor großen Ertrag. Das liege aber nicht so sehr an den Geburtenraten, sondern an den anderen Angeboten der Gynäkologie. In Eichstätt kamen vergangenes Jahr 390 Kinder zur Welt, 32 mehr als im Vorjahr.

In Kösching, wo 638 Kinder (6 weniger als 2015) das Licht der Welt erblickten, sieht die Sache nicht anders aus: Betriebsdirektor Alfred Schimmer sieht sogar Steigerungspotenzial, die Belegungszahl kratzt knapp an der 10 000er-Marke. "Aber da ist schon noch Luft nach oben", ist er sich sicher. Schimmer macht nicht nur die medizinische Leistungssteigerung für die gute Patientenentwicklung verantwortlich, sondern auch die mittlerweile gute Verkehrserschließung rund um das Krankenhaus sowie die in ausreichender Zahl vorhandenen Parkplätze. Der vergangenes Jahr in Betrieb genommene Angio-Herzkatheter-Messplatz dürfe zudem weitere Patientenströme bringen, so Schimmer. Dabei stelle das nahe gelegene Klinikum Ingolstadt als weitaus größeres Krankenhaus keinerlei Konkurrenz dar - im Gegenteil: "Die Ingolstädter Ärzte sind unsere größten Zuweiser."

Es gibt allerdings auch Abteilungen, die weniger gut laufen. "Unser Sorgenkind ist die Urologie", berichtet Lorenz Meier. Vergangenes Jahr seien in Eichstätt 54 Patienten behandelt worden. Einen Blumentopf gewinnen die Krankenhäuser damit nicht. "Wir sehen das Potenzial, die Patienten wären da", aber es fehlten die Ärzte. "Wir sind hier auf unsere Partner angewiesen." Man arbeite in Kösching mit einer urologischen Praxis zusammen, in Eichstätt ebenso: Eine Belegabteilung sei nicht beeinflussbar. "Wir finden es schade", man würde den Patienten gerne eine wohnortnahe Versorgung anbieten. Eine Umwandlung in eine Hauptabteilung wäre "wirtschaftlich nicht tragbar", sagt Schimmer.

Die Verantwortlichen der Kliniken sehen dabei letztlich auch alles unter dem Licht der Zukunftsausrichtung: "Wir haben zwei Standorte und müssen schauen, was sich bündeln lässt", sagen Meier und Schimmer. "Wir können verschiedene Dinge personell nicht in Eichstätt und Kösching gleichermaßen stark aufstellen." So gebe es derzeit Überlegungen, die Viszeralchirurgie (also alles, was mit Bauch-Behandlungen zusammenhängt) in Kösching, das orthopädisch-traumatologische Zentrum dafür in Eichstätt zu stärken. "Künftig kann es also sein, dass Patienten aus Eichstätt auch einmal nach Kösching müssen oder umgekehrt", kündigt Meier an. Die Grundversorgung sei allerdings gewährleistet: "Wenn etwas schnell gemacht werden muss, dann können wir das", ergänzt Schimmer. Das habe nichts mit einer Abschwächung der Leistung an den Häusern zu tun, sondern sei letztlich "eine Qualitätssteigerung und eine bessere Versorgung der Bevölkerung", zeigt sich Meier überzeugt.