Wittmund - 100 Tage im Amt. Und die erste Bilanz von Wittmunds neuem Landrat Holger Heymann über seine neue Aufgabe und die vielen Herausforderungen, vor denen der Landkreis steht, fällt durchweg positiv aus. Kreisfinanzen, Wohnungsbau, Breitbandausbau, Schulbau – aus Sicht von Heymann ist der Landkreis Wittmund, der mit 57 000 Einwohnern nur halb so groß ist wie Friesland, auf einem guten Weg.

Aber es gibt auch Sorgenkinder: Eines ist das Krankenhaus. In dem 152-Betten-Haus, das mit rund 250 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Wittmund ist, wächst das Defizit von Jahr zu Jahr und lag 2015 schon bei 840 000 Euro. „In diesem Jahr wird die Zukunft des Krankenhauses sicher ein Thema werden“, sagte Heymann anlässlich seiner 100-Tage-Bilanz.

Die Kreispolitik habe sich für den Erhalt des Krankenhauses ausgesprochen, doch das gehe allerdings wohl nur mit einem starken Partner. Und der könnte im Nachbarkreis Friesland sein: Die fusionierten Häuser Sanderbusch und Varel wären aus Sicht Heymanns eine Option für eine Partnerschaft. Aber er wolle da nicht vorpreschen, letztlich müssen die Geschäftsführer der Kliniken Möglichkeiten ausloten. Und in Wittmund tritt zum 1. März ein neuer Klinikchef an. Ralf Benninghoff wird Geschäftsführer des Wittmunder Krankenhauses. Der 49-Jährige stammt aus Sande. . .

Auf vielen weiteren Ebenen funktionieren die Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen sehr gut, so Heymann. Bei der Kreisvolkshochschule, beim Veterinäramt, beim Abfallzweckverband wie auch bei der Wirtschaftsförderung. „Es ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, so Heymann. „Letztlich bearbeiten wir ja alle die gleichen Themen.“

Bei der Kooperativen Gesamtschule Wittmund, bei der es vor drei Jahren gebrannt hatte, sei man mit den Bauarbeiten auf der Zielgeraden. Für gut neun Millionen Euro wurde die Schule, die auch zahlreiche Jugendliche aus Friesland besuchen, wieder aufgebaut und modernisiert.

Oliver Braun
Oliver Braun Redaktion Jever