Werner Probst

Der Erhalt des Bad Säckinger Krankenhauses, mit dem die Gesundheitsversorgung im westlichen Landkreis sichergestellt werden soll, stand im Mittelpunkt der Infoveranstaltung des Bad Säckinger Spitalfördervereins in der Rotmooshalle. Fast 100 Besucher kamen. Die Stühle reichten zuerst nicht aus. „Uns geht es nicht darum, eine negative Stimmung zur geplanten Spitalveränderung zu machen, sondern anhand von Zahlen und Fakten aufzeigen, was bislang in der Gesundheitsversorgung schiefgelaufen ist“, sagte die Vorsitzende des Krankenhausfördervereins, Beatrix Köster. Jürgen Stadler, früherer Chefarzt des Bad Säckinger Krankenhauses, zeigte sich erfreut über das große Interesse.

„Gesundheit ist kein betriebswirtschaftliches Produkt, sondern ein staatlicher Versorgungsauftrag“, sagte Stadler. In Deutschland stünden für 100 000 Einwohner durchschnittlich 611 Krankenhausbetten zur Verfügung, in Baden-Württemberg 520 und derzeit im Landkreis Waldshut 266. Ein Raunen ging durch die Reihen, als der Mediziner von einem Notfall berichtete und das Waldshuter Krankenhaus wegen Überbelegung keine Möglichkeit sah, dem Patienten zu helfen. Derzeit, so Stadler, gebe es keine andere Möglichkeit, als das Bad Säckinger Krankenhaus in die früheren Positionen zu versetzen, um die Grund- und Regelversorgung zu gewährleisten. Als eine Folge der Situation sah Stadler, dass der Notarztdienst im Landkreis zusammenbrechen könnte. Kein Verständnis zeigte der Mediziner dafür, dass mit den geforderten Brandschutzmaßnahmen noch nicht begonnen wurde, obwohl im Kreishaushalt 2,3 Millionen Euro eingestellt wurden.

Von Zuhörern kam die Frage, inwieweit der Verein geprüft habe, den Klageweg gegen die Verantwortlichen zu bestreiten. Der frühere Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Metzger, sagte, dass ein Büro in Stuttgart die Sache prüfe. Es gelte aber auch, die Kreisräte dazu zu bringen, sich für den Erhalt des Bad Säckinger Krankenhauses, mit seinen früheren Funktionen, einzusetzen.

Heftig kritisiert wurde der Umgang in der Geschäftsführung des Spitals. „Es ist katastrophal, wie mit dem Personal umgegangen wird“, sagte Beatrix Köster. „Wir brauchen eine Grund- und Regelversorgung und die nicht erst in zehn oder 15 Jahren, sagte Metzger. Viele Versammlungsteilnehmer zeigten ihre Bereitschaft, bei der Kreistagssitzung am kommenden Mittwoch um 15 Uhr im Landratsamt in Waldshut dabei zu sein, um ihren Unmut über die Bad Säckinger Krankenhaussituation zum Ausdruck zu bringen.