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Bündelung der Kräfte in Bremen Freie Kliniken bieten Hilfe an

Bremen. In der Diskussion um die Zukunft der Geno melden sich vier freie Kliniken zu Wort. Sie bieten Hilfe an.
14.09.2013, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Freie Kliniken bieten Hilfe an
Von Wigbert Gerling

In der Diskussion um die Zukunft des städtischen Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) melden sich vier freie Kliniken zu Wort. Sie bedauern, dass sich die Debatte stark „auf die Nöte und Probleme“ der Geno konzentriere. Und sie verfolgen kritisch, dass über eine Zusammenarbeit kommunaler Kliniken mit dem Umland nachgedacht werde. Ihr Kommentar mit Angebot an die Stadt: „Um erfolgreich arbeitende Krankenhäuser zu sehen, muss man nicht bis nach Niedersachsen schauen“.

„Das Gute liegt so nahe“, betont Walter Klingelhöfer, kaufmännischer Geschäftsführer im Rotes Kreuz Krankenhaus, und bietet der Stadt eine Zusammenarbeit an: Bevor Politiker über mögliche Partner für den kommunalen Klinikverbund Gesundheit Nord nachdächten, wäre es sinnvoller, in Bremen die Kräfte zu bündeln. Sie sollten die Verbindung zu Häusern suchen, die „in den letzten zwei Jahrzehnten fast immer schwarze Zahlen“ geschrieben hätten. Das Rotes Kreuz Krankenhaus arbeitet in einer Kooperationsgemeinschaft mit den freien Kliniken Diako, St.-Joseph-Stift und Roland-Klinik. Sie versorgen – stationär und ambulant – über 100000 Patienten pro Jahr mit rund 2000 Beschäftigten.

„Warum nach Niedersachsen blicken – warum werden nicht gemeinsam in Bremen die Stärken von innen entwickelt und gebündelt?“ So lautet der Appell, der von Klingelhöfer und seinen Amtskollegen Petra Wehrmann (Roland-Klinik), Walter Eggers (Diako) und Torsten Jarchow (St. Joseph-Stift) gemeinsam getragen wird. Es sei fragwürdig, wenn für die Geno im Umland nach Verbündeten gesucht wird, wo manche Kliniken ebenfalls „taumelnden Schiffen“ glichen, betonen sie.

Die freien Kliniken in der Hansestadt hingegen „machen in Bremen vor, wie erfolgreiche Krankenhausarbeit funktionieren kann“, so die vier Klinikchefs. Die Häuser entwickelten sich dynamisch; die Empfehlungen von Hygiene-Experten seien „frühzeitig ungesetzt“ worden und würden „konsequent beachtet“. Vor diesem Hintergrund wiederholten die Geschäftsführer ihr Angebot, mit den städtischen Einrichtungen „etwas gemeinsam zu machen“. Im Schulterschluss könne Bremen „mit den Stärken wuchern“. Die freien Krankenhäuser seien „verlässliche Partner“.

Diako-Geschäftsführer Walter Eggers verwies darauf, dass ein gebündeltes Angebot an Klinik-Kompetenz von einem Oberzentrum, wie es Bremen für die Nordwest-Region sei, passe und erwartet werden könne. Insofern wäre es ungewöhnlich und womöglich „nicht ganz ungefährlich“, wenn bremische Politiker in der Zukunft Kooperationsmodelle für die städtische Gesundheit Nord mit Niedersachsen in Erwägung zögen.

Parallel laufen derzeit die politischen Vorbereitungen zur Aufteilung der staatlichen Fördermittel, um die sich alle Krankenhäuser im Land Bremen bewerben können. Ein Beschluss der Gesundheitsdeputation wird für die kommende Woche erwartet. Rund 27 Millionen Euro sind für dieses Jahr im Etat berücksichtigt. In den kommenden Jahren wird dieser Betrag voraussichtlich deutlich erhöht – die Landesregierung hatte bei der Planung der Haushalte für 2014 und 2015 beschlossen, den bisherigen Betrag von etwa 27 Millionen Euro um etwa zehn Millionen Euro pro Jahr aufzustocken.

Zu den Vorhaben, die von den Kliniken gemeldet und vom Staat das Siegel „förderfähig“ bekommen sollen, gehört beispielsweise der Umbau der Intensivstation am Krankenhaus Bremen-Ost. Die Projektkosten sind demnach mit drei Millionen Euro veranschlagt, als Förderpauschale steht ein Beitrag von gut 1,5 Millionen Euro auf der Liste. An der Roland- Klinik sollen Fenster und Türen „energetisch erneuert“ werden. In der Rubrik „Baupauschale 2013“ ist eine Fördersumme von 222000 Euro eingetragen, die Abfrage der „Förderfähigkeit“ wird mit „ja“ beantwortet.

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