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Patientenplus

Patientenplus verbessert Bilanz des Klinikums

Kreis Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Patientenplus verbessert Bilanz des Klinikums
Veröffentlicht:14.11.2013, 12:40

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Das Klinikum Landkreis Tuttlingen macht zwar auch 2013 Verlust, jedoch nicht mehr, als im Wirtschaftsplan veranschlagt. Wie Landrat Stefan Bär im Klinikausschuss des Kreistags sagte, werde das für dieses Jahr geplante Defizit von 947 300 Euro nicht überschritten. Dafür sorgte unter anderem ein Plus bei den Patientenzahlen von 4,3 Prozent gegenüber 2012 – das sind gut 500 Fälle mehr.

„947 300 Euro sind viel Geld – aber im Verhältnis zu anderen Landkreisen ist das noch fast erträglich“, sagte Bär. „Insgesamt können wir unter schwierigen Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis zufrieden sein.“ Die Steigerung der Patientenzahl zeige, „dass das Haus attraktiv ist für die Kundschaft“. Anton Stier (CDU) wollte wissen, wie sich die neuen Leistungen des Klinikums ausgewirkt hätten. Besonders in der internistischen Abteilung sei die Zahl der Patienten gestiegen, sagte Klinikdirektor Eberhard Fricker . Mehr Patienten melden die Medizinischen Kliniken und die Intensivstation.

Insgesamt steht dem Klinikum Landkreis Tuttlingen in diesem Jahr ein Budget von 45,53 Millionen Euro zur Verfügung. Zum Vergleich: Das Ergebnis 2012 lag laut Jahresabschluss bei 43,64 Millionen Euro. Die Budgets der Krankenhäuser sind seit Jahren gedeckelt. Die jährliche Steigerungsrate lag in diesem Jahr bei zwei Prozent – und damit höher als in den Vorjahren.

Da die Erhöhung der Erlöse jedoch auch 2013 nicht ausreicht, um die Entwicklung der Kosten vollständig zu finanzieren, hat die Bundesregierung den Krankenhäusern einen Versorgungszuschlag und einen Teilausgleich der höheren Personalkosten zugesagt. Das bringt den Kliniken in Tuttlingen und Spaichingen in diesem Jahr 280 000 Euro. Dies sei „erfreulich, aber noch nicht zufriedenstellend“, so Bär und Fricker.

Positiv zu Buche im Gesamtbudget 2013 schlugen unter anderem Erlöse für den geriatrischen Schwerpunkt (120 340 Euro) sowie aus Erstuntersuchungen (125 000 Euro). Ausgleiche für Vorjahre erbrachten 192 475 Euro.

Mitte Oktober waren die Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen. „Insgesamt konnten wir ein für uns akzeptables Ergebnis erreichen“, befanden Bär und Fricker. Aufgrund der guten Belegung habe man die Kassen überzeugen können, die Case-Mix-Punkte um 200 auf 14 250 zu erhöhen. Case-Mix-Punkte sind ein Maß für den ökonomischen Aufwand aller behandelten Krankenhausfälle. Der Index zur durchschnittlichen Fallschwere bildet eine wichtige Grundlage für die Abrechnung. Nach aktueller Hochrechnung sei es möglich, die vereinbarten 14 250 Punkte zu erreichen - soweit die Belegung auch im letzten Quartal 2013 hoch bleibt.

Der Ausschuss stimmt dem Budget 2013 einhellig zu.

Wegen der guten Belegung und gleichzeitig hoher Krankheitsquote des Krankenhaus-Personals hat das Klinikum Landkreis Tuttlingen im ersten Quartal 2013 laut Klinikdirektor Eberhard Fricker zusätzliche Kräfte eingestellt – vor allem im Pflegedienst. „Wir sind nicht so üppig besetzt, dass wir einen solchen Patientenandrang ohne Mehrarbeit abdecken könnten“, sagte Landrat Stefan Bär. Jedoch seien keine Vakanzen über den Stellenplan hinaus besetzt worden, betonte er. Marianne Epple (Offene Grüne Liste) wollte wissen, ob untersucht worden sei, was die hohe Krankheitsquote bewirkt habe. „Womöglich war die Belastung zu hoch wegen der Überstunden.“ Es gebe Bereiche, wo „unter Hochspannung gearbeitet wird“, antwortete der Landrat. „Es ist sicher ein enggestricktes System.“ Jedoch sei die Zahl der Überstunden am Klinikum Landkreis Tuttlingen in diesem Jahr im Vergleich zu 2012 zurückgegangen.