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Reserven Polster im Gesundheitssystem wächst auf 30 Milliarden Euro

Im Gesundheitssystem ist noch mehr Geld vorhanden als erwartet. Die Reserven von Krankenkassen und Gesundheitsfonds seien auf 30 Milliarden Euro gestiegen, berichtet das "Handelsblatt" - dank geringer Arbeitslosen-Quote, gestiegener Löhne und geringerer Ausgaben der Kassen.
Praxisgebühr abgeschafft: Trotz Mindereinnahmen steigen die Reserven

Praxisgebühr abgeschafft: Trotz Mindereinnahmen steigen die Reserven

Foto: Sean Gallup/ Getty Images

Düsseldorf - Das Gesundheitssystem in Deutschland ist finanziell besser ausgestattet als viele denken: Auf 30 Milliarden Euro sollen die Reserven von Krankenkassen und Gesundheitsfonds im vergangenen Jahr gestiegen sein, meldet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Expertenkreise. Das wären drei Milliarden Euro mehr als der Schätzerkreis des Bundesversicherungsamts noch im Herbst vorausgesagt hatte.

Ein Grund ist laut "Handelsblatt" die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mitsamt gestiegener Löhne und Gehälter. Vor allem aber seien die Ausgaben der Krankenkassen nicht so hoch gewesen wie erwartet. So sorgten die Beiträge vom Weihnachtsgeld für zusätzliche Überschüsse im November und Dezember.

Vor allem aber sind dem Blatt zufolge die Ausgaben der Krankenkassen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Beim Gesundheitsfonds wird mit Mehreinnahmen von einigen hundert Millionen Euro im Vergleich zur letzten Schätzung gerechnet. Auch die Überschüsse bei den Krankenkassen sollen wesentlich höher ausgefallen sein, die vom Fonds deutlich höhere Zuweisungen erhalten haben, als sie zur Deckung ihrer Ausgaben brauchen.

Die finanzielle Lage der Krankenversicherungen dürfte sich dem "Handelsblatt" zufolge allerdings wieder eintrüben. Dies liege an der beschlossenen Kürzung des Steuerzuschusses zum Fonds, die in diesem und im kommenden Jahr um insgesamt 4,6 Milliarden Euro gekürzt werde. Auch der Wegfall der Praxisgebühr wird an die Reserven gehen, die Streichung kostet bis zu zwei Milliarden Euro. Zudem laufen 2013 wichtige Sparmaßnahmen aus, so dass die Ausgaben der Kassen 2014 wieder deutlich steigen dürften. Dann drohen bei etlichen Kassen sogar rote Zahlen und mit ihnen höhere Beiträge für die Versicherten.

nck