1. Startseite
  2. Region
  3. Hanau

Klinik-Bilanz glänzt mit Zwischenhoch

KommentareDrucken

Babys bringen Geld. Steigende Fallzahlen unter anderem in der Kinderklinik haben zur ausgeglichenen Bilanz des Klinikums Stadt Hanau für das vergangene Jahr beigetragen.
Babys bringen Geld. Steigende Fallzahlen unter anderem in der Kinderklinik haben zur ausgeglichenen Bilanz des Klinikums Stadt Hanau für das vergangene Jahr beigetragen. © Diel

Hanau - Mit einem Überschuss von 72.533 Euro hat das Klinikum Hanau nach Einschätzung von Aufsichtsratschef OB Claus Kaminsky (SPD) 2012 eines der besten Ergebnisse seit vielen Jahren hingelegt. Dauerhaft gesund sei die Klinik-Bilanz damit nicht. Von Erwin Diel

Im laufenden und den beiden folgenden Jahren geht der Wirtschaftsplan von Geschäftsführerin Monika Thiex-Kreye wieder von roten Zahlen aus.

Hauptgrund für die unerwartet guten Zahlen für 2012: Das Klinikum hat trotz der Einschränkungen durch verschiedene Baumaßnahmen die Zahl der Patienten um gut zwei Prozent auf 30855 Fälle gesteigert. Zugleich konnte für deren Behandlung mehr Geld von den Krankenkassen kassiert werden. Es seien höherwertige Behandlungen angeboten worden, die besser vergütet würden. Inzwischen arbeite das Krankenhaus an der Kapazitätsgrenze. „Wir sind voll“, sagte der ärztliche Direktor Dr. André Michel gestern bei der Vorstellung der Bilanz.

Personalkosten und Sachkosten gesenkt

Zugleich hat das Klinikum Personalkosten in der Verwaltung und Sachkosten im medizinischen Bereich gesenkt. Die Zahl der Vollzeitkräfte ging von 1160 auf 1154 zurück. Wegen der guten Auslastung der 727 stationären Betten sank der medizinische Sachbedarf (ohne Arzneimittel) von 388 auf 363 Euro pro Patient. Für Sachkosten gibt das Klinikum jährlich rund 40 Millionen Euro aus, die Personalkosten liegen bei 79 Millionen Euro.

Zur positiven Bilanz trugen neben strukturellen Verbesserungen auch einmalige Effekte bei. So konnten nach der Einigung mit Krankenkassen Rückstellungen für Altfälle aufgelöst werden. Bei langen und schwierigen Verhandlungen, so Thiex-Kreye, habe mit den Kassen eine Budgetverbesserung von 3 Millionen Euro vereinbart werden können. Der leichte Bilanz-Überschuss schont das Eigenkapital, das nun 33,1 Millionen Euro beträgt.

Finanziell ausgezahlt hat sich ein für das Klinikum positives Gerichtsurteil im Bereich der Frühgeborenen-Medizin. Das Klinikum darf weiterhin auch Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm versorgen, ein von den Kassen gut vergüteter Behandlungsbereich. Die Kinderklinik mit 10,4 Prozent hatte nach der Gefäßchirurgie mit 10,6 Prozent die höchsten Zuwächse bei den Fallzahlen. Die medizinischen Kliniken legten noch um 3 Prozent zu.

Neu- und Erweiterungsbau des Klinikums

Der im vergangenen Jahr bezogene Neu- und Erweiterungsbau des Klinikums wird voraussichtlich mit 55 Millionen Euro abgerechnet. Er markiert eine wichtige Etappe, aber nicht den Abschluss der Sanierung von Gebäuden und Abteilungen. Noch bis 2014 werden Umbauten erfolgen, sagte die Geschäftsführerin. Im April startet die einjährige Kernsanierung von Stationen im Hochhaus. Arbeiten in der Kinderintensivstation und im Kreissaal stehen vor dem Abschluss.

Wegen der hohen bisher getätigten Investitionen steigen die Abschreibungen im laufenden Jahr von knapp 3 auf fast 6 Millionen Euro; Geld, das durch Steigerung der Wirtschaftlichkeit verdient werden muss. Dazu beitragen soll die Schließung der Küche. Die hätte für 4 Millionen Euro erneuert werden müssen. Die Speisenversorgung werde deshalb vergeben, das spare rund 500.000 Euro ein, sagte Thiex-Kreye. Die betroffenen Mitarbeiter hätten alle auf anderen Arbeitsplätzen untergebracht werden können.

Auch interessant

Kommentare