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Politiker: Vorgehen des Klinikkonzerns Asklepios gegen Presse nicht hinnehmbar

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Göttingen. Ebenso wie die Dienstleistungsgewerkschaft verdi fordert auch der Göttinger Kreisverband der Linken eine Offenlegung des Kaufvertrages zwischen dem Land Niedersachsen und dem Klinikkonzern Asklepios (wir berichteten).

Zudem verurteilt der Göttinger SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann das Vorgehen von Asklepios gegen eine Göttinger Tageszeitung – der Klinikkonzern hatte dieser gerichtlich untersagen lassen, den Vorwurf, dass die Medikamentenzusammenstellung nicht allein durch Fachkräfte erfolge, zu wiederholen.

„Einschüchterungsversuche, Drohgebärden und Angriffe auf die Pressefreiheit belegen für uns, dass die Geschäftsführung von Asklepios anscheinend etwas zu verbergen und ein merkwürdiges Verständnis vom Umgang mit Mitarbeitern hat“, sagt Doreen Wohlrab, Sprecherin des Kreisverbandes Göttingen.

Mitarbeiter unterstützen

Sowohl mit den Beschäftigten als auch mit den Patienten müsse respektvoll umgegangen werden. Das beinhalte eine gerechte Bezahlung und die Einhaltung von Arbeitszeiten und Arbeitsschutzgesetzen. „Wir werden als die Linke die Personalvertretung der Kliniken dabei unterstützen, alle Versuche der Asklepios-Geschäftsleitung, das Personalvertretungsgesetz auszuhöhlen, abzuwehren.“ Die Solidarität des Kreisverbandes der Linken gelte allen Mitarbeitern, die sich gegen die Missstände wehren, sagt Wohlrab weiter.

„Wer solche Methoden anwendet, bestätigt unfreiwillig die am Unternehmen geäußerte Kritik.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann findet den Umgang mit der Presse nicht hinnehmbar:

„Wer solche Methoden anwendet, bestätigt unfreiwillig die am Unternehmen geäußerte Kritik.“ Bei einem kürzlich abgestatteten Besuch in der Klinik hatte er nach Angaben einer Mitteilung eine „bessere Informationspolitik angemahnt und die Einhaltung der Verträge gefordert“. Das sei ihm von der Geschäftsführung zugesichert worden.

Nach Bekanntgabe des Vorgehens gegen die Berichterstattung der Tageszeitung seien ihm allerdings Zweifel gekommen, ob Asklepios die Botschaft verstanden habe. „Ein gut geführtes Unternehmen greift nicht auf solche Tricks zurück.“ Oppermann werde die Situation weiter beobachten und sich für eine gute Qualität der Patientenversorgung einsetzen, heißt es in der Mitteilung weiter. (cow)

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