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Kleineren Kliniken kommt eine große Bedeutung in der Versorgung zu

Kleineren Kliniken kommt eine große Bedeutung in der Versorgung zu (VLK).



Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) präsentiert aktuelle Umfrage zur Situation der Kliniken unter COVID-19: Kleineren Kliniken kommt große Bedeutung in der Versorgung zu. Schwierige finanzielle Situation führt zu Abbau von ärztlichen Stellen und zunehmenden Druck auf
medizinische Entscheidungen.

Der VLK hat vom 14.02.2021 bis 04.03.2021 in Kooperation mit dem Institut für Herzinfarktforschung,
Ludwigshafen, erneut eine Umfrage bei 2256 seiner Mitglieder zur aktuellen Situation in den Kliniken
durchgeführt. 551 Mitglieder (24%) haben die Fragen beantwortet. Zum Teil wurden die Angaben mit
denen der ersten Umfrage vom 08.09.2020 beim gleichen Personenkreis (Rücklaufquote 27%)
verglichen.

Kleineren Krankenhäusern kommt weiter eine wichtige Rolle in der Versorgung zu, auch bzw. gerade
weil teilweise Kapazitätsengpässe bei den Maximalversorgern bestehen. Sorge bereitet neben der
hohen Arbeitsbelastung die finanzielle Situation der Kliniken. Dies zeigt sich in einem Stellenabbau im
ärztlichen Bereich und zunehmenden wirtschaftlichen Druck auf medizinische Entscheidungen über
alle Trägerarten. Nur wenige Kliniken konnten bisher den Regelbetrieb vollständig wiederaufnehmen.

In der jetzigen Phase der Pandemie - Stand Anfang März 2021 - sind die Kliniken weiterhin erheblich
durch die Versorgung von COVID-19 Patienten belastet. 49% empfanden den Belastungsgrad während
der zweiten Welle insgesamt als sehr stark. Der Regelbetrieb wurde inzwischen zwar überall begonnen
aber in nur in weniger als 20% der Kliniken der Notfallversorgungsstufen 1 und 2 und in weniger als
10% der Notfallversorgungsstufe 3 vollständig aufgenommen.

Auch die Häuser der Stufe 1 sind und
waren maßgeblich an der Versorgung beteiligt, auch weil die Kapazität der übergeordneten Zentren in
46% nicht immer ausreichte. 14% verlegen Patienten in höhere Zentren, müssen aber auch von dort
aus Kapazitätsgründen Fälle übernehmen. 40% der leitenden Ärzte lehnen eine primäre Versorgung in
Maximal- und Schwerpunktversorgern ab und sprechen sich damit für das etablierte gestufte System
der Versorgung aus. Es zeigt sich einerseits die hohe Belastung bei den Maximalversorgern, aber auch
die große Bedeutung der kleineren Häuser für die Versorgung.

Die finanzielle Situation der Kliniken wird in 51% als kritisch betrachtet, besonders bei den öffentlich
-rechtlichen Trägern. Ärztliche Stellen werden trotz Bedarf in 37% nicht nachbesetzt, besonders häufig
- mit 60% -bei privaten Trägern, obwohl dort die finanzielle Situation weniger kritisch eingeschätzt
wurde. Diese Entwicklung ist sehr bedenklich, da auch 35% angeben, die Vorgaben des
Arbeitszeitgesetzes nicht einhalten zu können. Es zeigt sich einerseits eine Reaktion auf rückläufige
Fallzahlen aber mehr noch auf die Ausgrenzung der Pflegepersonalkosten bzw. die
Pflegepersonaluntergrenzen und damit auf die fehlenden Einsparmöglichkeiten im Bereich der Pflege.

Angesichts der weiterbestehenden Belastung der Kliniken in der Pandemie ist dies gefährlich und
stärkt den Ruf nach Personaluntergrenzen auch im ärztlichen Bereich, obwohl sich dieses Instrument
bereits in der Pflege als sehr problematisch erwiesen hat. Dies ist auch außerhalb der Befragung mit
eine der am häufigsten an uns gerichtete Klage unserer Mitglieder. Man muss hier an die
Verantwortung der Träger appellieren, für eine ausreichende Besetzung im Sinne einer qualitativ guten
Versorgung der Patienten zu sorgen, ganz abgesehen von adäquaten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter
angesichts eines sich weiter verstärkenden Personalmangels.

Sehr bedenklich ist die
Angabe über einen weiter zunehmenden wirtschaftlichen Druck auf medizinische Entscheidungen, der
in jeglicher Hinsicht mehr als bedenklich ist. All dies unterstreicht unsere Forderung nach einem
ausreichenden Schutzschirm für alle Kliniken in 2021 mit Liquiditätshilfen durch Pauschalen einerseits
und einen Mindererlösausgleich im Vergleich zu 2019 bei Corona bedingt rückläufigen Fallzahlen und
Erlösen aber gleichzeitig höheren Kosten andererseits.

Priv. Doz. Dr. Michael A. Weber,
Präsident des Verbands der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK)
Die detaillierten Umfrageergebnisse finden sie unter
https://vlk-online.de/wp-content/uploads/2021/03/vlk-e.V.-Corona-Umfrage-II-03_2021.pdf

Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) ist der Fachverband der
leitenden Krankenhausärztinnen und -ärzte. Als ärztliche Interessenvertretung speziell für leitende
Krankenhausärztinnen und –ärzte nimmt er sich sowohl bundesweit wie auch auf der Ebene seiner 16
Landesverbände der vielfältigen Anliegen seiner rund 4.000 Mitglieder an und vertritt diese
zielgerichtet gegenüber Klinikträgern, Versicherungsträgern, Politik und Öffentlichkeit

Quelle: Pressemitteilung, 09.03.2021

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