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Schlechtreden der Intensivversorgung eher peinlich als nützlich

Schlechtreden der Intensivversorgung eher peinlich als nützlich (VKD).



In einer sogenannten Ad-hoc-Stellungnahme einer Autorengruppe um den ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Sachverständigenrates Gesundheit Prof. Schrappe, wird der Versuch einer Bewertung der intensivmedizinischen Versorgung während der Corona-Pandemie
unternommen. Statt solide Daten und Argumente zu liefern, stellt sich die wissenschaftliche Expertise des Beitrags doch eher überschaubar dar. Diese Vermutung scheinen die Autoren auch selbst zu haben.
Der Text von rund 32 Seiten glänzt mit zahlreichen Hinweisen auf eine
unzureichende Datengrundlage, mangelnde Daten und Zusammenhänge, die man nicht
versteht.

Dies hindert die Autoren aber nicht daran, durch Einpflegen irrelevanter
internationaler Daten und Grafiken den Eindruck einer fundierten
wissenschaftlichen Analyse zu vermitteln. VKD-Präsident Dr. Josef Düllings: „Es
ist tatsächlich eine Ad-hoc-Stellungnahme oder genauer ein unpräziser Schuss
aus der Hüfte, der leider die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte sowie
Pflegefachkräfte auf den Intensivstationen in den deutschen Krankenhäusern
diskreditiert. Es ist eher peinlich als nützlich, was hier abgeliefert wurde.“

Es sei richtig, dass Deutschland bei der Intensivbettendichte je 100.000
Einwohner (34) etwa im Vergleich zu Belgien (17), Frankreich (16) oder Italien
(9) eine zwei- bis dreimal höhere Kapazität aufweise. Dafür könne Deutschland
aus Sicht des VKD aber dankbar sein. Dies habe wesentlich dazu beigetragen, die
Zahl der Sterbefälle zu begrenzen. Mit aktuell etwa 1.000 Corona-Toten je 1
Mio. Einwohner hat auch Deutschland zu viele Tote zu beklagen, aber deutlich
weniger als Frankreich (1.600), Belgien (2.000) oder Italien (2.100). Daraus
jetzt einen im wissenschaftlichen Gewand vermittelten Vorwurf einer
überdimensionierten Intensivkapazität an die Kliniken zu konstruieren, sei mehr
als unangemessen und auf das Schärfste zurückzuweisen.

In einer Pressemitteilung vom 17. Mai 2021 haben die Deutsche Interdisziplinäre
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Marburger Bund
Bundesverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bereits die
wesentlichen Punkte angesprochen und klargestellt. Dem hat der VKD nichts
weiter hinzuzufügen.

Quelle: VKD, 18.05.2021

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