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Durchbruch bei Verhandlungen zur Entlastung von Pflegekräften

Durchbruch bei Verhandlungen zur Entlastung von Pflegekräften (Charité).



Die Verhandlungsgruppen der Charité – Universitätsmedizin Berlin - und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben sich auf ein Eckpunktepapier als Grundlage zur Vereinbarung eines Tarifvertrages Gesundheitsfachberufe Charité geeinigt. Ziel ist die Entlastung der Beschäftigten. Die
Streikmaßnahmen werden ausgesetzt und es ist von beiden Seiten angestrebt, innerhalb von fünf Wochen einen Tarifvertrag abzustimmen und
den Gremien vorzulegen.

Dazu erklärt Carla Eysel, Vorstand Personal und Pflege der Charité: „Wir sind
sehr zufrieden, dass wir bei den Eckpunkten ein gemeinsames Ergebnis erreicht
haben. Die Gesundheitsfachberufe, vor allem aber die Pflege, steht vor großen
Herausforderungen. Ein Tarifvertrag ist dabei ein wichtiger Meilenstein in
unserer Gesamtstrategie 2030. Wir gehen davon aus, dass wir durch die
getroffenen Regelungen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger im Beruf
halten können, mehr Pflegekräfte ihren Stellenanteil erhöhen und wir verstärkt
akademisierte Mitarbeitende aus den Gesundheitsfachberufen gewinnen
können.“

Melanie Guba, ver.di-Verhandlungsführerin: „Mit der Einigung auf die Eckpunkte
sind wir unserem Ziel der nachhaltigen Entlastung der Beschäftigten der Charité
einen großen Schritt nähergekommen, der Tarifvertrag wird einen Meilenstein der
Entlastung setzen. Dieses Ergebnis konnten wir nur erzielen, weil die
Beschäftigten entschlossen, aktionsbereit und mit einem langen Atem für ihre
Interessen eintreten. Die Einigung trägt dazu bei, die Gesundheitsberufe
attraktiver und die Versorgung von Patientinnen und Patienten sicherer zu
machen. ver.di war mit den Forderungen nach der Festlegung von
Mindestbesetzungsregelungen für alle Stationen und Bereiche, der Regelung eines
Belastungsausgleichs sowie der Forderung nach der Verbesserung der
Ausbildungsbedingungen in die Tarifauseinandersetzung gegangen, alle
Forderungen werden nun mit diesem Ergebnis adressiert.“

Um eine Entlastung für die Pflegekräfte an der Charité zu erreichen, sollen
mehr als 700 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege in den
nächsten drei Jahren eingestellt werden. Die Bemessungslogik ist für
bettenführende Bereiche und Intensivstationen angepasst worden, ebenso die
Besetzungsregelungen unter anderem für Operationssäle und Zentrale
Notaufnahmen. Außerdem wird ein Belastungsausgleich mit einem Punktesystem
(CHEPS) eingeführt, in dem zum einen ein Freizeitausgleich eingeplant ist, zum
anderen aber auch die Möglichkeit besteht, in Erholungsbeihilfen,
Kinderbetreuungszuschüsse, Altersteilzeitkonten und Sabbaticals zu investieren.
Belastungspunkte erhalten Pflegekräfte beim Unterschreiten der
Besetzungsregelungen, hohem Leasingeinsatz oder nach Gewaltsituationen.

Zudem soll es wesentliche Veränderungen für Auszubildende geben, unter anderem
durch die Einführung von drei neuen Ausbildungsstationen und einer
multiprofessionellen Intensiv-Lernstation, einer Dienstplansicherheit zwei
Monate im Voraus und einer Ausweitung der Betreuungszeit der sogenannten
Praxisanleitenden, die sich um eine strukturierte Einführung von Auszubildenden
kümmern.

Die Charité hat sich bereits im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht, die
Gesundheitsfachberufe strategisch und langfristig attraktiver zu gestalten.
Daher will das Unternehmen ganz konkret, verlässlich und kontinuierlich bessere
Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen in der Pflege schaffen. Die
Charité hat in den letzten Jahren einen Zuwachs an Pflegekräften zu verzeichnen
und will weitere neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen. Der Vorstand
will aber auch langfristig den Arbeitsalltag auf den Stationen verändern. Mit
den geplanten Maßnahmen wird das Universitätsklinikum einen deutlichen Schritt
nach vorne machen.

Quelle: Charité, 08.10.2021

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