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Klinikum Niederlausitz: Kaufvertrag unterzeichnet und Neuausrichtung eingeleitet mydrg.de





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Klinikum Niederlausitz: Kaufvertrag unterzeichnet und Neuausrichtung eingeleitet

Klinikum Niederlausitz: Kaufvertrag unterzeichnet und Neuausrichtung eingeleitet (Pressemitteilung).



Die Vision eines wirtschaftlich starken Klinikums Niederlausitz mit langfristig gesicherten Standorten in Senftenberg und Lauchhammer nimmt weiter Form an. Ende des vergangenen Jahres legte der Kreistag des Landkreises Oberspreewald-Lausitz zum Abschluss eines mehrmonatigen umfassenden Verfahrens zur Partnersuche für das in den Vorjahren in
finanzielle Schieflage geratene Klinikum per Beschluss den Grundstein für eine künftige Neuausrichtung des Klinikums mit der Sana Kliniken AG. Am gestrigen Dienstag (23.02.) folgte nun
der nächste Schritt: In Berlin unterzeichneten Vertreter des Gesellschafters
Landkreis Oberspreewald-Lausitz und der Sana Kliniken AG sowie der Klinikum
Niederlausitz GmbH den Kauf- und Abtretungsvertrag.

Der Kreistag hatte den Landrat per Kreistagsbeschluss vom 17. Dezember 2020
beauftragt, den entsprechenden Vertrag mit Sana zu schließen. An dem
Notartermin nahmen als Vertreter des bisher alleinigen Gesellschafters
Landkreis Oberspreewald-Lausitz Landrat Siegurd Heinze und die Erste
Beigeordnete, Grit Klug, teil. Für den künftigen Partner Sana unterzeichnete
Dr. Jens Schick, Mitglied des Vorstands der Sana Kliniken AG.

Mit der Unterzeichnung des Vertrages ist es jedoch noch nicht getan:
Insbesondere steht noch die Prüfung der Anteilsübertragung durch das
Bundeskartellamt und parallel durch das Ministerium für Inneres und Kommunales
des Landes Brandenburg aus. Geben diese grünes Licht, erwirbt Sana als
drittgrößter Krankenhausbetreiber Deutschlands entsprechend des
Kreistagsbeschlusses 51 Prozent der Gesellschafteranteile der Klinikum
Niederlausitz GmbH vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Neben dem Verkauf der
Anteile regelt der Vertrag unter anderem Details zur Ausgestaltung des Medizin-
und Standortkonzeptes sowie den Investitionsverpflichtungen seitens Sana. Neben
dem Kaufpreis sagt Sana Investitionen und die Übernahme bestehender
Verbindlichkeiten des Klinikums zu. Diese bewegen sich jeweils im zweistelligen
Millionenbereich.

Landrat Siegurd Heinze: „Hinter allen Beteiligten liegt ein langer, arbeits-
und abstimmungsintensiver Prozess in einem ohnehin bereits herausfordernden
Jahr 2020/2021. Das Interessenbekundungsverfahren wurde gründlich, für die
Interessenten transparent und im Sinne aller zu erfüllender
Wettbewerbskriterien geführt. Das Ergebnis lohnt all die Mühen: Der gestrige
Vertragsabschluss bedeutet den entscheidenden Schritt zur Zukunftssicherung
unseres Klinikums Niederlausitz. Mit Sana erhält dieses einen starken und
erfolgreichen Partner. Mit diesem wird es gelingen, die Häuser medizinisch und
wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Notwendige Investitionen in die
Zukunftsfähigkeit der Häuser können umgesetzt werden. Das Klinikum wird eine
neue Stärke und Strahlkraft entwickeln. Hiervon können Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die Patientinnen und Patienten und letztendlich die gesamte Region
profitieren. Ich weiß, dass sich einige der Kolleginnen und Kollegen über den
frischen Wind freuen. Andere stehen einer Neuausrichtung skeptisch gegenüber.
Das ist in Ordnung und nachvollziehbar. Am Ende gilt es, alle mitzunehmen und
zu überzeugen. Auch hierfür sehe ich das Klinikum und den neuen Partner gut
aufgestellt.“

Sana präsentiert überzeugendes Konzept
Sana hatte im Rahmen des seit Februar 2020 seitens des Landkreises geführten
Interessenbekundungsverfahrens ein stimmiges und auf Langfristigkeit angelegtes
Konzept abgeliefert, welches die Mehrheit der Kreistagsabgeordneten überzeugte.
Die Entscheidung fiel im Ergebnis für die angestrebte Mehrheitsbeteiligung von
Sana und gegen das Minderheitsgebot des CTK Cottbus.

Das Sana-Konzept deckte sich mit dem vorhandenen Sanierungsplan des Klinikums.
Durch die weitere klare Differenzierung des Leistungsspektrums sollen beide
Klinikstandorte – Lauchhammer und Senftenberg – erhalten und gestärkt werden.
Mit Blick auf das Standort- und Medizinkonzept zielt das Unternehmen auf eine
Verbesserung der Patienten-, Mitarbeiter- und Einweiserzufriedenheit zur
Sicherung stationärer Fälle ab. Auch umfangreiche Investitionen in das Klinikum
Niederlausitz sagt Sana mit Vertragsunterzeichnung zu. Diese betreffen etwa die
bauliche Umsetzung des Medizin- und Standortkonzeptes, die weiterreichende
Modernisierung der technischen Gebäudeausrüstung, die Ertüchtigung des
Brandschutzes sowie IT-Investitionen.

Drei medizinische Leuchtturmprojekte am Standort Senftenberg sollen gemäß
Vertrag innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden. Hierzu zählen die
Akut- und Notfallversorgung mit zentralisiertem High-Care-Bereich, die
Zentralisierung der Inneren Medizin mit stärkerem Fokus auf interventionelle
Medizin sowie eine Bereitschaft des Herzkatheterlabors rund um die Uhr, so dass
Herzinfarktpatienten auch nachts und am Wochenende nicht in umliegende
Krankenhäuser verlegt werden müssen. Dafür sind teilweise Investitionen in
bauliche Maßnahmen notwendig. Ebenso sind die Stärkung und Zentralisierung der
Chirurgie und perspektivisch der Aufbau eines Gefäßzentrums geplant.

Nicht zuletzt auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen von der neuen
Partnerschaft profitieren. Ziel ist es, die Arbeitgeberattraktivität nachhaltig
zu sichern.

Termin zur Übergabe der Geschäfte erst nach Genehmigung
Die neue Geschäftsführung wird von der Sana Kliniken AG benannt. Dies erfolgt
nach den notwendigen Freigaben seitens des Bundeskartellamtes sowie des
Innenministeriums. Erst dann tritt der Verkauf der Gesellschaftsanteile in
Kraft und der konkrete Übertragungsstichtag kann definiert werden, ordnet
Heinze den aktuellen Sachstand nach Vertragsunterzeichnung ein.

Dr. Jens Schick sagte, er freue sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen
Kolleginnen und Kollegen in Senftenberg und Lauchhammer. Er kündigte an, dass
es zum Start der Partnerschaft entsprechende Informationsveranstaltungen geben
werde. „Wie diese in Zeiten von Corona aussehen, müssen wir noch überlegen,
aber klar ist: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen die Gelegenheit
erhalten, Sana und die handelnden Personen so rasch wie möglich kennen zu
lernen, ihre Fragen zu stellen und sich selbst ein Bild von uns zu machen.“

Mit Blick auf die noch ausstehende Entscheidung des Bundeskartellamtes sagte
Dr. Schick: „Sana hat während des Interessensbekundungsverfahrens deutlich
gemacht, dass wir großes Interesse an den Häusern und seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern haben. Wir sind voller Tatendrang und wollen unsere Pläne für
die beiden Häuser, die ja im Kreistag auf breite Zustimmung gestoßen waren,
nach der Verantwortungsübernahme weiter präzisieren, um sie dann im engen
Schulterschluss mit den Kolleginnen und Kollegen umzusetzen.“

Steht ein Datum für den Übertragungsstichtag fest, wird dieses kommuniziert,
allen voran der Belegschaft selbst, stellt Heinze in Aussicht. Er trat in
diesem Zusammenhang Gerüchten entgegen, eine neue Geschäftsführung habe bereits
das Büro im Gesundheitsspeicher am Standort in Senftenberg bezogen. Ebenso sehe
das Medizinkonzept außerhalb der Pandemiebewältigung keine kurzfristigen
Schließungen oder Umzüge einzelner Stationen oder Kliniken vor. „Die aktuelle
medizinische Leistungserbringung im Klinikum erfolgt unabhängig vom derzeitigen
Prozess weiterhin wie gewohnt und auf hohem Niveau. Auch in unserem modernen
Geburtenhotel in Lauchhammer kommen weiterhin Kinder zur Welt“.

Quelle: Niederlausitz Aktuell, 24.02.2021

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