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Höhere Sterblichkeit von Ende März bis Mitte Mai bei insgesamt weniger Sterbefällen im ersten Halbjahr

Höhere Sterblichkeit von Ende März bis Mitte Mai bei insgesamt weniger Sterbefällen im ersten Halbjahr (Statistikamt Rheinland-Pfalz).



Nach einer Auswertung vorläufiger Zahlen der amtlichen Sterbefallstatistik sind in Rheinland-Pfalz in der ersten Jahreshälfte 2020 weniger Menschen gestorben als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, starben in den ersten sechs Monaten 24.052 Menschen, darunter 11.926 Männer und 12.125
Frauen. Das waren 394 Sterbefälle weniger als 2019 (minus 1,6 Prozent).
Berücksichtigt man, dass 2020 ein Schaltjahr ist, fällt die Differenz noch
etwas höher aus (minus 532 Sterbefälle bzw. minus 2,2 Prozent). Hinweise auf
eine leicht erhöhte Sterblichkeit, die auf die Corona-Pandemie zurückzuführen
sein könnte, ergeben sich für einen Zeitraum zwischen der 14. und der 19.
Kalenderwoche.
Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 meldeten die Standesämter
für die erste Jahreshälfte 2020 rund 1,8 Prozent weniger Gestorbene. Vor allem
im ersten Quartal blieb die Zahl hinter dem langjährigen Mittel zurück (minus
4,7 Prozent). Im zweiten Quartal starben hingegen etwas mehr Menschen (plus 1,6
Prozent). Das gilt auch dann, wenn die Veränderung der Bevölkerungszahl und der
Wandel der Altersstruktur der Bevölkerung im Zeitverlauf berücksichtigt
werden.

Zu der eher niedrigen Sterberate in den ersten drei Monaten des Jahres dürften
unter anderem der mildere Winter und die vergleichsweise kurze Influenzasaison
beigetragen haben. So fiel die Zahl der Gestorbenen vor allem im Februar und im
März niedriger aus als im Mittel der Jahre 2016 bis 2019 (minus 6,9 bzw. minus
5,7 Prozent). Zu der leicht erhöhten Sterblichkeit im zweiten Quartal könnte
die Corona-Pandemie beigetragen haben, nachdem im April und im Mai 2020
erkennbar mehr Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer starben als im
Durchschnitt der Vorjahre (plus 3,1 bzw. plus 2,3 Prozent).

Eine differenziertere Betrachtung deutet insbesondere für die Kalenderwochen 14
bis 19 (30. März bis 10. Mai) auf eine erhöhte Sterblichkeit im Vergleich der
vergangenen fünf Jahre hin. Dies deckt sich annähernd mit dem Zeitraum, in dem
die Gesundheitsämter die Mehrzahl der bisher bekannten COVID-19 Todesfälle
meldeten. Gut drei Viertel der bisher bekannten Todesfälle, die mit einer
Erkrankung an dem Virus in Zusammenhang stehen, traten in diesen sechs
Kalenderwochen auf.

Auch die Altersstruktur der Gestorbenen deutet auf einen möglichen
Corona-Effekt hin. So stieg die Zahl der Gestorbenen in dem betrachteten
Zeitraum gegenüber dem Vorjahr ausschließlich in den Risikogruppen der 60- bis
79-Jährigen und der 80-Jährigen und Älteren (plus 3,9 bzw. plus 4,9 Prozent).
Demgegenüber war die Zahl der Sterbefälle in der Altersgruppe der unter
60-Jährigen rückläufig (minus 2,4 Prozent).

Von den 24.052 Verstorbenen des ersten Halbjahres 2020 sind 11.926 Männer
(minus 40 bzw. minus 0,3 Prozent gegenüber 2019) und 12.125 Frauen (minus 355
bzw. minus 2,8 Prozent). Gut 58 Prozent der Verstorbenen waren zum
Todeszeitpunkt bereits 80 Jahre oder älter (minus 82 bzw. minus 0,6 Prozent),
knapp 33 Prozent waren zwischen 60 und 79 Jahren alt (minus 261 bzw. minus 3,2
Prozent). In der Gruppe der unter 60-Jährigen sank die Zahl der Gestorbenen um
46 Personen (minus 2,1 Prozent).

Auffällig ist, dass die Entwicklung in der Gruppe der 80-Jährigen und Älteren
zwischen den Geschlechtern unterschiedlich verläuft. Während die Zahl der
Sterbefälle unter den Männern im Vergleich zum Vorjahr um 167 stieg (plus drei
Prozent), sank sie unter den Frauen um 250 (minus drei Prozent). Noch stärker
tritt die Divergenz im Zeitraum der Kalenderwochen 14 bis 19 zutage. In dieser
Zeit stieg die Zahl der Sterbefälle unter den Männern gegenüber dem Vorjahr um
132 (plus elf Prozent), unter den Frauen hingegen nur um 18 (plus ein Prozent).
Da eine COVID-19-Erkrankung nach bisherigen Erkenntnissen bei Männern häufiger
einen tödlichen Verlauf nimmt als bei Frauen, könnte auch diese Entwicklung in
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen.

Die Ergebnisse dieser Pressemitteilung zu den Sterbefallzahlen 2019 und 2020
beruhen auf einer Sonderauswertung der täglichen Meldungen der Standesämter an
die Statistischen Ämter der Länder. Sie sind noch nicht endgültig
plausibilisiert und aufgrund des zu erwartenden Meldeverzugs seitens der
Berichtsstellen möglicherweise noch nicht vollständig. Deshalb müssen die
Ergebnisse als vorläufig angesehen werden. Abweichungen gegenüber den
endgültigen Ergebnissen, wie sie für die Berichtsjahre bis 2018 bereits
vorliegen, können sich insbesondere für kürzer zurückliegende Berichtszeiträume
ergeben.
Für die Berechnungen wurden darüber hinaus die Ergebnisse der Statistik der
Sterbefälle, der laufenden Bevölkerungsfortschreibung sowie Daten des Robert
Koch-Instituts zu den bestätigten Todesfällen, die mit einer
COVID-19-Erkrankung in Zusammenhang stehen, herangezogen. Weiterführende
Informationen zur Entwicklung der Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz inklusive
methodischer Hinweise zur Aussagekraft der verwendeten Daten sind unter
www.statistik.rlp.de/de/corona/aktuelle-entwicklung/ verfügbar.

Quelle: Statistikamt Rheinland-Pfalz, 01.09.2020

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