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Sachsen-Anhalt: Zahl der Krankenhausbehandlungen aufgrund eines Schlaganfalls seit 2000 um 12 % gesunken

Sachsen-Anhalt: Zahl der Krankenhausbehandlungen aufgrund eines Schlaganfalls seit 2000 um 12 % gesunken (Statistikamt Sachsen-Anhalt).



Anlässlich des Tages gegen den Schlaganfall am 10. Mai führt das Statistische Landesamt eine Online-​Pressekonferenz durch. Dabei stellt Präsident Michael Reichelt die langfristigen Entwicklungen des Schlaganfallgeschehens in Sachsen-​Anhalt vor.
2019 wurden insgesamt 5 045 Frauen und 5 331 Männer des Landes stationär in Krankenhäusern wegen eines Schlaganfalls behandelt. Im Vergleich zu 2000 waren das 1 508 Patientinnen weniger, jedoch 130 Patienten
mehr. Der Anteil der Schlaganfallpatientinnen fiel von 56 % im Jahr 2000 auf 49
% im Jahr 2019. Trotz sinkender absoluter Fallzahlen stiegen die
Behandlungsfälle je 100 000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner von 446 auf 471 an.
Dies war verursacht durch die im gleichen Zeitraum gesunkenen
Bevölkerungszahlen. Dazu merkte Präsident Reichelt an. „Es ist erfreulich, dass
die absoluten Fallzahlen auch in Sachsen-​Anhalt sinken. Es zeigt sich, dass
gerade in einer alternden Gesellschaft die Prävention solcher Erkrankungen
besonders wichtig ist.“

375 Krankenhausbehandlungen aufgrund eines Schlaganfalls je 100 000
Einwohnerinnen und Einwohner wurden 2019 deutschlandweit gezählt.
Sachsen-​Anhalt lag damit 26 % über dem Bundeswert. Nur das Saarland wies mit
483 Fällen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner einen höheren Wert aus. Bis
auf Sachsen (398) verzeichneten alle ostdeutschen Bundesländer mehr als 400
schlaganfallbedingte Krankenhausbehandlungen je 100 000 Einwohnerinnen und
Einwohner. Die wenigsten wurden mit 324 Fällen je 100 000 Einwohnerinnen und
Einwohner aus der Hansestadt Hamburg stationär versorgt. Deutschlandweit hatten
die Krankenhausbehandlungen aufgrund von Schlaganfällen um knapp 2 % im
Vergleich zum Jahr 2000 (369 Fälle je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner)
zugenommen. Der Anstieg in Sachsen-​Anhalt entsprach 6 %. Regional war der
Zuwachs ungleich verteilt, so gab es in 146 von 218 Kommunen des Landes
steigende Fallzahlen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Vor allem im
Landkreis Mansfeld-​Südharz, in den Gemeinden um die Kreisstadt Sangerhausen
wurden Zuwächse um mehr als 75 % errechnet.

Zwischen den Altersgruppen gab es erhebliche Unterschiede. Bis zum vollendeten
35. Lebensjahr kamen Schlaganfälle kaum vor, und entsprachen rund 1 von 100
Schlaganfallbehandlungsfällen. Dagegen war rund 1/3 der
Schlaganfallbehandlungen der Altersgruppe der 75- bis unter 85-​Jährigen
zuzuschreiben. Während die Krankenhausbehandlungen zwischen 2000 und 2019 bei
den Frauen in allen fallstarken Altersgruppen rückläufig waren, stiegen die der
75- bis unter 85-​jährigen und über 85-​jährigen männlichen
Schlaganfallpatienten um 62 % bzw. 21 % an.

Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus nach Schlaganfall betrug bei
Personen aus Sachsen-​Anhalt 2019 knapp 13 Tage, 2 Tage mehr als noch 2000. In
Vorsorge-​ und Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten wurden 2019
wegen eines Schlaganfalls 1 400 Sachsen-​Anhalterinnen und 2 033
Sachsen-​Anhalter durchschnittlich 30,5 Tage versorgt.

Jede 10. Patientin bzw. jeder 10. Patient (920 Fälle) verstarb während des
Klinikaufenthalts an den Folgen des Schlaganfalls, 13 % (1 538 Fälle) waren es
2000. Laut Todesursachenstatistik verstarben insgesamt 703 Frauen und 545
Männer aus Sachsen-​Anhalt 2019 an einem Schlaganfall. 1 126 Einwohnerinnen und
Einwohner, welche durch einen Schlaganfall verstarben, hatten bereits ihr 65.
Lebensjahr vollendet. Somit war nur jede bzw. jeder 10. Schlaganfalltote jünger
als 65 Jahre. Tödlich verlaufende Schlaganfälle in den jüngeren Altersgruppen
waren sehr selten. 2000 wurden in der Altersgruppe der unter 45-​jährigen
Frauen und Männer insgesamt 36 Todesfälle durch Schlaganfall registriert. 2019
waren es 10 Fälle. Ein besonders starker Rückgang war in der Altersgruppe der
65- bis unter 75-​Jährigen zu verzeichnen. Hier gingen die
Schlaganfallsterbefälle von 470 auf 150 zurück.

Mit 88 Sterbefällen durch Schlaganfall je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner
nahm
Sachsen-​Anhalt 2000 einen mit 11 % über dem Bundesdurchschnitt liegenden Wert
ein. Nur Sachsen (99 je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner), Brandenburg (98)
und Rheinland-​Pfalz (95) hatten noch größere Werte. Die
Schlaganfallsterblichkeit hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. So
wurden 2019 deutschlandweit 44 Sterbefälle je 100 000 Einwohnerinnen und
Einwohner durch Schlaganfall gezählt (-44 % gegenüber 2000). Der Rückgang in
Sachsen-​Anhalt fiel mit 35 % geringer aus. 2019 verstarben in Sachsen-​Anhalt
insgesamt 57 Frauen und Männer je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner an einem
Schlaganfall. Trotz der positiven Entwicklung fiel Sachsen-​Anhalt damit auf
den vorletzten Platz vor dem Saarland (60 je 100 000 Einwohnerinnen und
Einwohner) im Vergleich mit den anderen Bundesländern und lag damit um 29 %
über dem Bundesdurchschnitt. Im Vergleich mit den anderen ostdeutschen
Bundesländern erreichte Sachsen-​Anhalt ein ähnliches Niveau bei den
Sterbefällen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner wie Sachsen (56) und
Thüringen (56).

Auch regionale Unterschiede innerhalb von Sachsen-​Anhalt wurden bei der
Schlaganfallsterblichkeit beobachtet. In allen untersuchten Jahren lag diese in
der Landeshauptstadt unter dem jeweiligen Landeswert. In allen Landkreisen und
kreisfreien Städten ging die Schlaganfallsterblichkeit zwischen 2000 und 2019
zurück. Mit 54 % fiel der Rückgang im Saalekreis am größten aus.

Weitere Informationen zum Thema Gesundheitswesen finden Sie im Internetangebot
des Statistischen Landesamtes Sachsen-​Anhalt und sind im Sonderheft "Der
Schlaganfall 2000 - 2019" verfügbar.

Quelle: Statistikamt Sachsen-Anhalt, 07.05.2021

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