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Sterbefallzahlen in der 15. Kalenderwoche 2021: 4 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

Sterbefallzahlen in der 15. Kalenderwoche 2021: 4 % über dem Durchschnitt der Vorjahre (Destatis).



Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind in der 15. Kalenderwoche (12. bis 18. April 2021) in Deutschland 19 341 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 4 % oder 731 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche. Im Vergleich zur Vorwoche ist die
Zahl der Sterbefälle wieder gestiegen. In der 14. Kalenderwoche lag sie nach aktuellem Stand bei 18 838 und damit im Bereich des Durchschnitts der vier Vorjahre (-1 %). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen
Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland sehr aktuell veröffentlicht werden.

Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland
[...]

Wöchentliche Sterbefallzahlen 2021 in Deutschland
[...]
Zahl der COVID-19-Todesfälle steigt weiter an

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert
Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit
bis einschließlich der 13. Kalenderwoche 2021 (29. März bis 4. April) möglich.
In dieser Woche gab es laut RKI 1 194 COVID-19-Todesfälle. Die Zahl ist damit
gegenüber der Vorwoche zum zweiten Mal in Folge wieder leicht gestiegen (+134
Fälle). Zuvor waren die COVID-19-Todesfälle seit Jahresbeginn Woche für Woche
zurückgegangen. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 13. Kalenderwoche
783 Fälle beziehungsweise 4 % unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre.

Äußerst milde Grippewelle erklärt aktuelle Entwicklung der Sterbefallzahlen

In Deutschland und weltweit wird weiterhin über eine ungewöhnlich niedrige
Aktivität anderer Atemwegserkrankungen wie beispielsweise der Influenza
berichtet. Die Stärke von Grippewellen hat sich in der Vergangenheit in der
Regel auch in den gesamten Sterbefallzahlen widergespiegelt und zu einer
ansteigenden Kurve in den Wintermonaten geführt. Da dieser Grippeeffekt in der
Saison 2020/2021 nahezu ausgefallen ist, sind die gesamten Sterbefallzahlen
trotz der neu auftretenden COVID-19-Todesfälle ab Mitte Februar 2021 unter den
Durchschnitt der Vorjahre gefallen. Insbesondere im März 2021 lagen sie
deutlich darunter. Der Höhepunkt der Grippewellen wurde in den Vorjahren
spätestens im März erreicht. Aus diesem Grund hat sich die aktuelle Entwicklung
der Sterbefallzahlen dem Durchschnitt der Vorjahre wieder angenähert und diesen
nun wieder überschritten. Die Corona-Pandemie hat sich im Jahr 2020 ab Ende
März erstmals auf die Entwicklung der Sterbefallzahlen ausgewirkt und damit den
Durchschnitt der vier Vorjahre zu dieser Zeit ebenfalls leicht beeinflusst.

Sterbefallzahlen Ende März in den meisten Bundesländern unter dem Durchschnitt
der Vorjahre

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der
12. Kalenderwoche (22. bis 28. März 2021) abbilden. In dieser vierten Märzwoche
lagen die Sterbefallzahlen in zwei Bundesländern über dem Durchschnitt der
Vorjahre: In Bremen um 13 % (19 Fälle) und in Thüringen um 7 % (40 Fälle). In
allen anderen Bundesländern lagen die Zahlen unter dem Durchschnitt der Jahre
2017 bis 2020 – am deutlichsten in Rheinland-Pfalz, wo die Zahlen 16 %
darunterlagen (165 Fälle).

Eine grafische Übersicht zur Entwicklung der Sterbefallzahlen für alle
Bundesländer ist hier verfügbar.

Niedrige oder mäßige Übersterblichkeit auch in anderen Ländern

Seit Kurzem sind die Ergebnisse für Deutschland auch beim EuroMOMO-Netzwerk zur
Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen in Europa verfügbar. Auf Basis
einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen
Übersterblichkeitskonzepts liegen dort ebenfalls erste Ergebnisse bis zur 15.
Kalenderwoche vor, die sich durch Nachmeldungen noch verändern können. Für
diese Woche wird bei EuroMOMO derzeit eine niedrige Übersterblichkeit („low
excess“) sowohl für Deutschland als auch für Belgien, Griechenland, die
Niederlande und Spanien berichtet. Für Estland wird eine mäßige
Übersterblichkeit („moderate excess“) angegeben. Übersterblichkeitsphasen der
Vorjahre werden bei der Herangehensweise von EuroMOMO für die Einordnung der
Entwicklung herausgerechnet.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Grundlage der Sonderauswertung für die Jahre 2020 und 2021 sind erste
vorläufige Daten (Rohdaten). Dabei handelt es sich zunächst um eine reine
Fallzahlauszählung der eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern
ohne die übliche Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten.
Durch gesetzliche Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und
Unterschiede im Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind
diese Daten noch unvollständig.

Aufgrund der hohen Relevanz aktueller Sterbefallzahlen in der Corona-Pandemie
hat das Statistische Bundesamt ein Schätzmodell zur Hochrechnung der
unvollständigen Daten entwickelt. Mit diesem Modell lassen sich bundesweite
Sterbefallzahlen bereits nach etwa einer Woche bereitstellen. Dabei werden die
Sterbefallzahlen der letzten neun dargestellten Wochen auf Basis der bislang
eingegangenen Meldungen aus den Standesämtern hochgerechnet. Die Zahlen können
deshalb zu einem späteren Zeitpunkt geringfügig höher oder geringfügig
niedriger sein. Die Schätzung basiert auf in der Vergangenheit beobachteten
Mustern im Meldeverzug, die sich regional zum Teil deutlich unterscheiden.
Miteinander vergleichbare Ergebnisse für die Bundesländer liegen deshalb erst
nach etwa vier Wochen vor.

Detailliertere Informationen zur Vorgehensweise bei der Hochrechnung bietet der
Hinweistext der Sonderauswertung "Sterbefälle – Fallzahlen nach Tagen, Wochen,
Monaten, Altersgruppen, Geschlecht und Bundesländern für Deutschland 2016 bis
2021". Mit den Tabellen sind auch eigene Analysen der Sterbefallzahlen
möglich.

Anhand der vorläufigen Sterbefallzahlen lassen sich Phasen der
Übersterblichkeit im Laufe eines Jahres identifizieren. So werden direkte und
indirekte Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Sterbefallzahlen zeitnah
sichtbar. Hierfür wird – wie auch von der europäischen Statistikbehörde
Eurostat – ein Vergleich zu einem Durchschnitt mehrerer Vorjahre herangezogen,
um das unterschiedliche Ausmaß von saisonal wiederkehrenden Effekten (z. B.
durch Grippe- oder Hitzewellen) zu berücksichtigen. Der Effekt der steigenden
Lebenserwartung und des steigenden Anteils älterer Menschen auf die zu
erwartende Zahl an Sterbefällen kann in diesen Vergleich nicht einberechnet
werden.

Ab März 2020 lassen sich die Zahlen nur vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie interpretieren. Neben der Vermeidung von
COVID-19-Todesfällen können die Maßnahmen und Verhaltensänderungen auch dafür
gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie
beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich ebenfalls auf die
Differenz zum Durchschnitt auswirkt. Rückgänge oder Anstiege bei anderen
Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die gesamten Sterbefallzahlen
haben. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen können die Sterbefallzahlen
jedoch keine Auskunft geben.

Für die abschließende Einordnung der Sterblichkeitsentwicklung werden die
Sterbefälle noch ins tatsächliche Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um
beispielsweise auch den Alterungsprozess der Bevölkerung adäquat einzubeziehen.
Die dafür erforderlichen endgültigen Ergebnisse inklusive aller Nachmeldungen
liegen turnusgemäß zur Mitte des Folgejahres vor – für das Jahr 2020 also Mitte
2021. Eine erste Einschätzung bietet die Pressemitteilung Nr. 044 vom 29.
Januar 2021.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das
Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI nach Sterbedatum
derzeit bis zur 13. Kalenderwoche 2021 veröffentlicht werden, ist ein
zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamtsterbefallzahlen aktuell bis zu
dieser Woche möglich. Fälle, für die keine oder unplausible Angaben zum
Sterbedatum übermittelt wurden, sind nicht enthalten. Diese Ergebnisse sind
noch nicht für den Meldeverzug korrigiert und werden sich voraussichtlich durch
Nachmeldungen noch weiter erhöhen. Weitere Hintergrundinformationen zu diesen
Daten gibt es im Internetangebot des RKI.

Quelle: Destatis, 27.04.2021

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