• Hallo zusammen,

    ich habe auch eine Frage zur Kodierung der Tight rope ...

    mit welchen OPS-Kodes würden Sie diese OP abbilden?

    AC-Gelenksprengung Typ Rockwood 3 links

    OP: Offene Reposition und Fadenzug System (Arthrex tight rope twintail) und Augmentation AC-Gelenk mit PDS tape

    Säbelhiebartiger Schnitt über der lateralen Clavicula auf die Spitze des Korakoid zu. Durchtrennung des Subkutangewebes und Darstellen der lateralen Clavicula. Hier bestätigt sich die AC-Gelenksprengung. Die Klavikula ist im AC-Gelenk ausgehülst. Längsspalten des Delta Muskels Richtung Basis des Korakoids. Dieses wird mit 2 Hohmann-Hebeln unterfahren und ein Kirschnerdraht für den kanülierten Bohrer platziert. In der BV-Kontrolle liegt dieser noch nicht korrekt und wird nochmals um platziert. Nun liegt er mittig im Knochen bikortikal ein und wird mit dem kanülierten Bohrer überbohrt. Dies geschieht unter Zuhilfenahme zweier Hohmann-Hebel zum Schutz der Strukturen kaudal des Korakoids. Einbringen des eventuell Buttons. Dieser kann korrekt unter dem Korakoid geflippt werden. Nun Markieren der beiden Bohrungen an der lateralen Clavicula. 2,5 cm medial des Endes wird die erste Bohrung, einen weiteren Zentimeter medial die zweite Bohrung durchgeführt. Die laterale etwas anterior die mediale etwas posterior. Beide werden zunächst mittels Kirschnerdrähten markiert und nachfolgend mit dem kanülierten Bohrer überbohrt. Auch hier Durchziehen der beiden Buttons. Auch diese können problemlos geflippt werden. Unter BV-Kontrolle werden nun an die Zugsysteme angezogen und die Clavicula zum AC-Gelenk etwas überkorrigiert. Hakenzug Probe. Beide Zugsysteme spannen sich gut an.

    Nun wird eine zusätzliche Augmentation des AC-Gelenks durchgeführt. Hier wird die laterale Klavikula sowie knapp lateral des AC-Gelenks durch das Acromion ein Bohrloch gesetzt und ein PDS-Band durchgezogen. Dies wird in Achtertour um das AC-Gelenk geschlungen und somit eine horizontale Stabilität erzielt.

    Können wir hier

    5-79b.11 offenen Reposition einer Gelenkluxation: Durch Draht oder Zuggurtung/Cerclage: Akromioklavikulargelenk

    UND

    5-807.4 offen chir Refixation am Kapselbandapparat anderer Gelenke, Naht des Bandapparates der Klavikula, inkl Augmentation

    kodieren?

    Vielen Dank!

  • Ich wäre hier tatsächlich nur bei der 5-807.** (+ ggf. 5-869.2 für den Tight Rope Fadenanker - oder zählt bei Augmentation der Fadenanker mit rein?)

    Die 5-79b.11 ist für mich die reine Reposition einer Gelenkluxation, ohne die Therapie des umgebenen Gewebes. In diesem Fall der Bandapparat.

    Die Refixation eines Kapselbandapparates beinhaltet für mich dann gleichzeitig die Reposition.

    Ich muss ja um die Kapselbandstruktur überhaupt wieder nähen/fixieren können, das Gewebe/Gelenk in seinen Ursprung wieder bringen.

    Niemand würde ein Kapselband oder ähnliches "einfach so" refixieren in völliger Fehlstellung.

    Daher ist wie gesagt, die Repo für mich bei 5-807.** bereits Bestandteil.

    Zwei Diagnosen, aber nur ein OPS meines Erachtens nach möglich.

    Ähnlich bei einem knöchernen Strecksehnenausriss.

    Diagnose Fraktur + Verletzung Sehne, aber nur ein OPS (entweder die Reposition des Fragmentes mit anliegendem Sehnenteil

    oder

    die knöch. Strecksehnenrefixation - je nachdem wie der OP Bericht auch beschrieben wird und was im Vordergrund stand)

    :)

    Bin gespannt auf weitere Kommentare.

    Medizincontrolling

    Campus Bad Neustadt a. d. Saale