Monitoring EKG bei OPS 8-981

  • N´abend Herr Eckardt,

    Sie akzeptieren viel, wie ich finde zu viel.
    Die Arbeitsbelastung bringt lücken in der Dopkumentation einzlener Messwerte mit sich. Ein einzelner Temperaturwert um 16 Uhr des 3. Tages fehlt bei einem normothermen Patienten, dies hat nichts mit der Versorgungsqualität zu tun.

    Einpateint am kontinuierlichen Monitoring bedarf keines Ausdruckes seiner Vitalwerte. Das ist medizinisch überflüssig, bindet Zeit, die niemand hat und führt zur Abholzung von Wäldern.

    Ferner sind die Grenzen, beispielsweise bei den UNtersuchungsintervallen teilweise willkürlich gezogen. Schon das ist inakzeptabel.

    Die harte Haltung des MKD wird übrigens auf Kostenträgerseite durchaus nicht geteilt. Aussage eines MA einer KK: Wenn die am Monitor sind, ist das doch klar!

    Gruß

    merguet

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    Der Wert der Behandlung auf einer stroke unit ist heute unbestritten.

    Bemerkenswert ist, dass es keinen Gutachter interessiert, warum ein Patient mit einem Schlaganfall nicht auf einer stroke unit behandelt wurde, wenn das Nachbarkrankenhaus eine stroke unit hat!

    Das einzige was den Patienten interessiert ist die Ergebnisqualität.
    Das einzige was den Gutachter interessiert, .....


    Zitat


    Original von TT:
    Im übrigen gilt das alte russische Sprichwort: \"Der Dorfteich war im Durchschnitt einen Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen!\"


    Wer prüfen will, ob das Sprichwort stimmt:


    http://www.stanford.edu/~savage/facult…%20averages.pdf


    Gruß

    Eberhard Rembs

  • Guten Tag, Herr Rembs,

    natürlich interessiert das die Kassen. Und bei uns auch in umgekehrter Richtung. Da wird nämlich gefragt, warum denn dieser Patient nicht schon vor Erreichen der 72h auf die periphere Station verlegt werden konnte. Der Pat. wäre doch stabil gewesen, keine kardialen Auffälligkeiten, neurol. gebessert.
    Da läuft unserem Neurologen bei der Verteidigung seiner Pfründe der Schweiß literweise... Zumal auch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft auf Nachfrage es für richtig befunden hat, daß an dieser Stelle geprüft wird.
    Dagegen ist die Nummer mit den Codes noch harmlos.

    Gruß

    W.

  • Guten Tag an die Runde,

    in Bezug auf die Dokumentation des Neurostatus halte ich es schon für bedenklich, wenn auf einer so hochspezialisierten Abteilung wie einer Stroke unit mit ständiger ärztlicher Präsenz die Kontrolle des Neurostatus in 12-stündigen Abständen als ausreichend angesehen wird. Dies ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Viel spannender ist die Frage, ob die Dokumentation bzw. die Erhebung des Neurostatus ärztliche Tätigkeit ist, oder auch durch die Pflege erfolgen kann (z.B. in Form von Skalen). Ich denke auch hier sind wir Ärzte gefordert und halte es für eine nicht delegierbare Leistungen. Auch hier wird vom MDK regelmäßig moniert.

    Viele Grüße

    Dr. Frank Holzwarth
    FA für Chirurgie / Notfallmedizin
    Medizincontrolling

  • Moment, Herr Holzwart,

    Die Dokumentation ist nachts nicht gefordert.

    Das hat doch gar nichts mit der Wirklichkeit der Überwachung zu tun. In unserer Stroke werden die Patienten von einem zentralen Arbeitsplatz beobachtet. Alle pat. können von dort aus gesehen werden. Der Platz ist immer besetzt. Der Arzt ist auch nachts so gut wie immer anwesend (wie es die Norm vorgibt). Alle Pat. sind am Monitor.
    Das heißt, das Zustandsveränderungen gesehen werden. Wenn es denn eine gibt, wird die natürlich auch dokumentiert.

    Aber dass (bei einem steady-state) die Norm erlaubt, in der Nacht auf die Dokumentation redundanter Befunde zu verzichten, halte ich für akzeptabel und gibt keinen Hinweis auf Qualitätsmängel.

    Dass da nun an einem undefinierten Bereich wieder die Diskussion aufflammt, halte ich für lästig.

    Im übrigen ist in der ganzen Fallduiskussion zu beobachten, dass wo immer ein BRandnest ausgetreten wurde, ein anderes rasch aufflammt.

    Es kommt einfach in diese Diskussion keine Ruhe herein.

    Gruß

    merguet

  • Sehr geehrter Herr Merguet,
    entschuldigen Sie bitte meinen verspäteten Kommentar. Ähnlich tückisch wie der MdK verhält sich bei mir die Firewall, die mir nur zeitweise ein Einloggen ermöglicht, sodaß ich hier zumeist im Status \"Gast\" dem Forum beiwohnen muss.

    Wertes Forum,
    gerade wo klare Definitionen fehlen ( z.B. nachts : Arbeitszeitgesetz, Talmud ) gibt es immer wieder zwischen Kontrahenten Streitigkeiten. Gerade deswegen wurden ja die Definitionen in dieser OPS immer wieder angepasst, um Klarheit zu schaffen. Sind diese definiert, müssen sie erbracht und entsprechend dokumentiert werden. Wo sie nicht erbracht wurden ( oder auch nicht dokumentiert wurden ), kann diese Leistung nicht abgerechnet werden.
    Über die Sinnhaftigkeit eines solchen Leistungskataloges für den Einzelfall läßt sich gelegentlich vortrefflich streiten ( Doppler zusätzlich zur supraaortalen CTA im Regelfall ? ), aber ...
    aus Sicht des Neurologen haben wir erstmalig über diesen Leistungskatalog die Möglichkeit für unsere Mehrleistungen, die wir seit Jahren für unsere Schlaganfallpatienten erbracht haben, nun auch entsprechend entlohnt zu werden.
    Bei solchen Leistungskatalogen interessiert im Einzelfall halt eine Strukturschwäche, die pasagerer Natur seien kann, einfach nicht. Als Kunde in anderen Diestleistungsbereichen ginge es da uns wohl nicht anders.

    Nordhessen, indian summer, 10 Grad.
    Eckardt