• Hallo Herr Selter,

    können Sie als Fachmann für neurochirurgische Kodierung bei der Einordnung des folgenden Problems helfen?

    Pat. mit Spondylodese dorsal über 2 Segmente in der Vorgeschichte. Jetzt wird die Versteifung um ein Segment verlängert. Dafür werden in ein Segment neue Pedikelschrauben gedreht, dann werden die dorsalen Stäbe herausgezogen und durch längere Stäbe ersetzt.

    Ergibt eine dorsale Spondylodese über 1 Segment?
    Über 2 Segmente?
    Oder über 3-5 Segmente?


    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Gruß

    W.

  • Guten Morgen, Herr Selter,

    nach der ersten Spondylodese waren im Anschlussegment vermehrt Schmerzen aufgetreten, so daß die Indikation zur Festsetzung auch dieses Segments getroffen wurde.

    Gruß

    W.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    die Frage liegt schon in ähnlicher Weise dem DIMDI vor und es wird über die Fachgesellschaft eine Stellungnahme erbeten. Daher wird es auch eine Antwort vom DIMDI geben und ich werde sie dann hier einstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    hier die Frage des DIMDI an die Fachgesellschaft und die Antwort:

    Sehr geehrter Herr ,
    beim DIMDI ist folgende Anfrage eingegangen, bei deren Beantwortung wir Ihre fachliche Unterstützung benötigen.

    Patient X kommt zur Anschluss-Spondylodese. Patient X hat Z. n. Versteifung der Segmente L1/2, L2/3, L3/4 und L4/5. Nun soll Th. 12/L1 und L5/S1 versteift werden. Dem Patienten soll das vorhandene Schrauben-Stab-System entfernt werden und ein neues Schrauben-Stab-System über Th.12 bis S1 eingebaut werden. Wird jetzt die Spondylodese über 6 Segmente verschlüsselt oder nur über 2 Segmente? Also z.B. 5-836.43 oder 5-836.41?

    Sehr geehrte Frau Dr. XY,

    vielen Dank für Ihre Anfrage von 16. Oktober 2008.

    Der unten beschrieben Fall rechtfertigt aus unsere Sicht eindeutig die Verschlüsselung von 6 Segmenten, da auch neues Material („Neues Schrauben-Stab-System“) verwendet wird und der Aufwand bei Revisionen und Verlängerungen mit einem Ersteingriff über die gleiche Länge vergleichbar ist. Da nur von einer dorsalen Revision die Rede ist, kann natürlich nicht 5-836.43 Spondylodese Dorsal und ventral kombiniert, interkorporal (6 Segmente) verwendet werden, sondern der äquivalente Kode für eine reine dorsale Spondylodese über 6 Segmente, also: 5-836.33

    Bei Rückfragen stehen wie Ihnen wie immer gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Herr Selter,

    wenn das komplette alte System entfernt wird und ein komplettes neues System eingebaut wird, dann dürfte über die Codierung Konsens bestehen.
    Das scheint völlig unstrittig.
    Wie ist dagegen der Fall zu bewerten, wenn die Schrauben verbleiben und nur die Stäbe ausgewechselt werden gegen längere?

    Gruß

    W.

  • Hallo Willis und Herr Selter,

    gibt es bereits eine Stellungnahme vom DIMDI zu dieser Frage? Habe auch einen solchen Fall.

    Freundliche Grüße


    E. Kosche aus Hoyerswerda

  • Auf meine Anfrage beim DIMDI bekam ich die Antwort, ich solle mich zur Klärung dieser Frage (Kodierung der Anschluss-spondylodese bei nicht gewechselten Schrauben in den bereits fusionierten Segmenten und nur gewechselten Stäben) an die Fachgesellschaft wenden, da ihnen zu dieser Anfrage keine Informationen vorlägen.
    Also sind wir so klug wie zuvor ...

    Wie handhaben das andere Kodierer und welche Erfahrungen haben sie gemacht?

    Freundliche Grüße

    Elisabeth Kosche

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    die in 2008 von der Fachgesellschaft gegebene Antwort ist mittlerweile überholt und liegt dem DIMDI bereits in der neuen Form vor:

    "die ursprüngliche Frage an uns war zum Teil missverständlich formuliert. Es wird von einer Spondylodese gesprochen und die Instrumentierung beschrieben. Die ausschließliche Verlängerung des Schrauben-Stab-Systems ist allerdings nur mit dem entsprechenden Kode aus 5-83b.5 zu kodieren. Laut OPS-Hinweis unter 5-83b ist nur eine zusätzliche Spondylodese mit einem entsprechenden Kode aus 5-836 anzugeben. Im vorliegenden Fall findet sich keine Hinweis auf zusätzlich zur Implantation des Schrauben-Stab-Systems durchgeführte Dekortizierung der Facetten Gelenke, Anlagerung von lokalen Knochen (local bone), eingebrachtes Knochenmaterial oder Knochenersatzstoffe, die alle eine Spondylodese beschreiben. Daher ist hier die zusätzliche Nennung eines Kodes aus 5-836 nicht möglich.

    Anmerkung: Ventrale Instrumentierungen mittels Wirbelkörperersatz oder Cage sind auch erste einmal nur Instrumentationen, auch hier müsste für eine Kodierung aus 5-836 Knochen(Ersatz)anlagerungen beschrieben werden. Beides ist im vorliegenden Fall ebenfalls nicht beschrieben."

  • Hallo,
    ich greife das Thema noch einmal auf, um nicht einen unnötigen weiteren Thread aufzumachen.

    Nachdem die Fachgesellschaft ihre Stellungnahme aus 2008 revidiert hat und 2012 sowieso eine größere Überarbeitung des Wirbelsäulenkapitels vorgenommen wurde, stellt sich für mich noch die Frage der Segmentzählung bei Verlängerungs-Spondylodesen.

    Beispiel:
    Bestehende Spondylodese L3 - L5. Im erneuten Eingriff Verlängerung der dorsalen Instrumentation nach cranial (unter Verwendung der einliegenden Schrauben) auf L2 und Ausräumung des Bandscheibenfaches L2/3 mit Einbringen von Cage und Knochenmaterial.

    Aus meiner Sicht 5-83b.42 Osteosynthese mit Schrauben-Stab-System drei Segmente (für die Geschichte mit schon vorhandenen Schrauben gibt es m.E. nichts Eigenes) und 5-836.50 Spondylodese ventral ein Segment und Zusatzkodes für Cage etc.

    Liege ich da richtig?

    Viele Grüße aus dem sonnigen Norden
    K.