Claudicatio spinalis

  • Hallo Forum,

    es ist zwar schon eine Zeit her, dass die Thematik Claudicatio spinalis abgehandelt wurde, ich würde diesen Punkt aber angesichts der aktuellen Entwicklung gerne nochmals aufgreifen:

    Patient mit Spinalkanalstenose (LWS; M48.06) und Symptomatik Claudicatio spinalis intermittens erhält die übliche Dekompression des Spinalkanals (Neurochirurgie als Hauptabteilung im Haus). In 2008 führte dies in die I53Z, wobei die Claudicatio mit CCL 0 nicht relevant war.

    In 2009 wird die I53Z aber in die I53Aund I53B übergeführt - und diesmal wirkt sich die Kodierung einer Claudicatio spinalis als Splittkriterium aus, da diese Symptomatik ganz offensichtlich dem Oberbegriff Para-/Tetraplegie zugeordnet wird - mit einem Erlösunterschied für unser Haus von gut 1400.- €.

    Meine Frage:
    ist die Claudicatio spinalis (ein eigener ICD existiert nicht) tatsächlich sinnvoll in der G95.1 (= Vaskuläre Myelopathien) subsumiert? Unser Neurochirurgischer Chef zweifelt diese Zuordnung an und neigt dazu, die Claudicatio dann eben außen vor zu lassen, auch wenn dies zu weniger Erlös führt. Andererseits bin ich der Meinung, dass die Claudicatio ein eigenständiges, wichtiges Symptom für die medizinische Betreuung darstellt, das somit (vgl. DKR 003d, Beispiel 5) zu verschlüsseln ist - dass es keinen adäquaten ICD hierfür gibt, sollte doch nicht mein Problem sein, nachdem die Claudicatio spinalis im alphabetischen Verzeichnis unter der G95.1 zu finden ist.

    Ich freue mich schon mal auf die Meinungen und Erfahrungen des Forums, insbesondere aus der Neurochirurgie!

    Mit freundlichen Grüßen aus dem südlichen Deutschland,

    shadow